Originalhörspiel

Autor/Autorin: Heinrich Böll

Zum Tee bei Dr. Borsig

Technische Realisierung: Anna-Maria Tietze, Elisabeth Treff

Regie: Ulrich Gerhardt

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Hans KorteSöntgen
    Uwe FriedrichsenDr. Borsig
    Katharina ZapatkaFranziska
    Mathias NoackRobert
    Ingrid AndreeFrau Borsig
    Christiane EislerSekretärin
    Uwe KoschelDiener

Robert ist Dichter. Jung, talentiert, jedoch noch nicht etabliert, und deshalb angewiesen auf Aufträge aller Art. Herr Dr. Borsig ist Werbeleiter eines Pharma-Konzerns, etabliert zwar, doch verlassen von der Phantasie früherer Jahre. Dr. Borsigs Problem ist ein neues Mittel gegen Farbenblindheit, von dem bereits 500 000 Schachteln produziert, aber erst 50 000 verkauft sind. Robert soll ihm deshalb eine Public-Relation­Denkschrift verfassen, die er dann selbst nur noch werbetechnisch korrigieren muß. Um Robert für diese Aufgabe zu gewinnen, lädt ihn Dr. Borsig zum Tee zu sich nach Hause ein. Frau Borsig und Franziska, Roberts Freundin, versuchen zwar ihm auszureden, sich auf das verlogene Werbegeschäft einzulassen, doch nimmt Robert, den das Geld lockt, die Einladung an. Beim Tee erfährt er dann, was man von ihm verlangt: Ein Mittel gegen Farbenblindheit läßt sich in großem Maßstab nur dann verkaufen, wenn man durch die Werbung die Angst der Menschheit vor der Farbenblindheit verstärkt. Nun begreift Robert die Strategien der Werbung und entscheidet sich, "die Welt der unrasierten Schwindler der der rasierten vorzuziehen. Man kann nicht ein bißchen im Sumpf spazierengehen: man bleibt ganz draußen, oder man versinkt."

(v.l.n.r.) Hans Korte, Regisseur Ulrich Gerhardt, Mathias Noack, Uwe Friedrichsen.
© HR/Peter Zollna
(v.l.n.r.) Hans Korte, Regisseur Ulrich Gerhardt, Mathias Noack, Uwe Friedrichsen. © HR/Peter Zollna

Produktions- und Sendedaten

  • Hessischer Rundfunk / Südwestfunk 1990
  • Erstsendung: 16.04.1990 | hr1 | 55'18

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