Hörspiel

Autor/Autorin: Bulcsú Bertha

Das Ohr in der Tasche

übersetzt aus dem Ungarischen

Übersetzung: Gyula Hellenbart
Technische Realisierung: Christian Kühnke, Angelika Körber
Regieassistenz: Waltraud Heise

Regie: Laszlo Bozo

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Siegfried W. KernenIllès
    Angelika ThomasEva
    Wolf-Dietrich BergAlbin Waller

Nicht ganz so makaber wie in "Hurra" geht es zu bei Eva und Illés, zwei jungen Künstlern, die ungeduldig auf den Postboten warten. Längst wären Briefe und Geldanweisungen fällig, die Speisekammer ist leer, und Illes hat in einem Anfall bürgerlicher Großzügigkeit den letzten Geldschein der Hausmeisterin als Trinkgeld gegeben. Die beiden sind mitten im schönsten Streit, als ihr Blick auf eine schwarze Aktentasche fällt. Albin muß sie vergessen haben. Albin ist Diplomat, ein Bekannter von Illés, der - wie es scheint - zufällig bei ihnen hereingeschneit war. Illés hoffte, von ihm nach Stockholm eingeladen zu werden, um dort seine Arbeit über einen finnischen Nationaldichter beenden zu können. Aber Albin hatte sich auf dem Ohr taub gezeigt, hatte ihr Bohnengulasch aufgegessen und über diplomatische Empfänge schwadroniert. Warum hat dieser unsympathische Mensch seinen Diplomatenkoffer bei ihnen stehenlassen? Etwa um sie auszuspionieren? Befindet sich womöglich ein Abhörgerät in der Tasche? Mit viel Humor, einer gehörigen Portion Ironie und auch einer Prise Bitterkeit nehmen die beiden ungarischen Autoren alltägliche Merkwürdigkeiten ihres Landes aufs Korn, wo Ellenbogenmentalität und der starre Blick aufs Geld längst wichtiger sind als Solidarität und Menschlichkeit.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk 1989
  • Erstsendung: 13.01.1990 | 22'08

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