Originalhörspiel

Autor/Autorin: Gabriel Josipovici

Mr. Vee

übersetzt aus dem Englischen

Übersetzung: Hubert von Bechtolsheim
Komposition: Matthias Thurow
Technische Realisierung: Carl-Otto Bremer, Angelika Körber
Regieassistenz: Bärbel Kasperek

Regie: Otto Düben

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Jürgen ThormannPeter Mayor
    Elisabeth SchwarzRachel
    Christoph BantzerMichael Esterly
    Karl-Michael VoglerVee
    Elke AberleSusan
    Manfred SteffenAndrew
    Birte MutschlerNaomi 'Nana'
    Anika FritzSarah
    Cornelia OttRuth
    Diana FahlkeRebekka 'Becky'
    Nina DanzeisenEsther

Die Faszination durch die Bilder des französischen Impressionisten Pierre Bonnard und das Interesse des Autors an den Abgründen und Wechselfällen des Familienlebens flossen in diesem Hörspiel zusammen zu einer mit scheinbarer Leichtigkeit hingeworfenen Skizze, in der sich durch die Vermittlung des Künstlers für die Figuren neue Perspektiven, neue Wahrheiten ergeben. Mr. Vee hat den Auftrag erhalten, die Familie Mayor zu portraitieren. Allerdings gibt es eine Schwierigkeit: Esther, die älteste, geistig behinderte Tochter, will partout nicht mit aufs Bild, der durchdringende Blick des Malers macht ihr angst. Mr. Vee läßt in der Bibliothek also zwei Spiegel anbringen, plaziert vor den einen das Elternpaar und drapiert die Kinder unter einem Vorwand im Raum. Mit Hilfe dieses Tricks bekommt Mr. Vee nicht nur die Kinder, zwei Dienstboten und einen Freund des Hauses mit auf das raffiniert komponierte Gemälde, sondern auch sich selbst. Alle sind nervös und gespannt, das an sich harmlose Ereignis einer Portrait-Sitzung scheint auf geheimnisvolle Weise zu beunruhigen. Das Ergebnis zeigt, daß dies seine Berechtigung hatte. Mr. Vee sah tiefer und hat quasi die Welt hinter den Spiegeln gemalt. Das komplexe, vielschichtige Gemälde, das ein unschwer erkennbares Vor-Bild hat: die berühmten "Meninas" des Velazquez, enthüllt den wahren Zustand der Beziehungen, birgt zauberisch die Wünsche und Sehnsüchte der Mutter und hebt sie dadurch auf.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk 1990
  • Erstsendung: 09.05.1990 | 35'35

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