Hörspielbearbeitung, Kriminalhörspiel
Autor/Autorin:
Arthur Miller
Clara
Vorlage: Clara (Theaterstück, amerikanisch)
Übersetzung: Volker Schlöndorff
Bearbeitung (Wort): Hans Gerd Krogmann
Technische Realisierung: Hannes Carstens, Jutta Sidden
Regie: Hans Gerd Krogmann
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Peter Fricke Kommissar Fine Günter Mack Albert Kroll Sven-Eric Bechtolf Tierney, junger Polizist Katja Teichmann Weibliche Stimme (Clara)
1986 erschienen die Stücke "I can't remember anything" und "Clara" unter dem gemeinsamen Titel "Danger: Memory". Beide Male geht es um das seltsame Funktionieren des Gedächtnisses: seine Verleugnungen und Ausfälle, seine selbstschonenden Täuschungen und Schönfärbereien und schließlich die überraschende Preisgabe von Erlebtem, wenn das Tagesbewußtsein die Sperrung aufhebt. Die 28jährige Clara, aufopfernde Bewährungshelferin für männliche Strafgefangene, ist ermordet worden. Ihr Vater, Albert Kroll, kennt zwar den Täter, doch sein Gedächtnis läßt ihn im Stich. In einem raffinierten, therapeutisch ausgeklügelten Verhör gelingt es dem Kommissar, das Ideologiengebäude des Mannes, das sein Erinnerungsvermögen blockiert, aufzubrechen und an den Namen des Mörders heranzukommen. Wie in den Stücken "Tod eines Handlungsreisenden" und "Hexenjagd" widmet sich Miller dem Spannungsfeld zwischen Gesellschaft und Individuum, sozialer Verantwortlichkeit und Eigennutz. Allerdings gerät hier die Nächstenliebe zur Ideologie der heldischen Selbstopferung, deren blinde Realitätsferne zu Gewalt und Zerstörung führt.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk / Südwestfunk 1990
- Erstsendung: 17.10.1990 | 52'31
Veröffentlichungen
- CD-Edition: Der Hörverlag 2015 (In der Sammlung "Arthur Miller - Die Hörspiel-Edition")