Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Johannes Bobrowski
Boehlendorff
Vorlage: Boehlendorff
Bearbeitung (Wort): Frank Werner
Technische Realisierung: Peter Nielsen, Christine Schug
Regieassistenz: Wolfgang Streng
Regie: Albrecht Surkau
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Bruno Ganz Boehlendorff Uwe Friedrichsen 1. Stimme Hans Kemner 2. Stimme Udo Schenk Marienfeld Evelyn Hamann Majorin Klingbeil Susanne Eggers Pfarrerin Giese Walter Bäumer Baron Mircea Krishan Kaschmich Herbert Weissbach Meyers Günter Bommert Pastor Beer Harald Halgardt Bergmann Erwin Wirschaz Fircks Günter Kütemeyer Schiemann Ulrich von Bock Hensler
Johannes Bobrowski (1917-1965) gilt als einer der wichtigsten Dichter aus der DDR. Aber nur wenige kennen sein Werk. Er wird von den Literaturwissenschaftlern als ein 'engagierter Esotheriker' bezeichnet, - ein Paradoxon, das aufmerksam macht auf Bobrowskis erklärte Wirkungsabsicht bei gleichzeitiger Reduktion des Mitteilungscharakters seiner Dichtung. Er hatte einen moralischen Impetus, aber verrätselte seine Texte. Ihnen kann man sich nur mit einiger Anstrengung nähern. In seiner Erzählung "Boehlendorff" hat sich Bobrowski mit einem längst vergessenen baltendeutschen Dichter beschäftigt, der kurze Zeit Weggenosse Hölderlins war, wie dieser den Grundgedanken der französischen Revolution von 1789 anhing, wie dieser aber auch innerlich zerbrach an deren Scheitern. Die enttäuschte Hoffnung auf ein Leben, das nach moralischen Prinzipien menschenwürdig wäre, trieb auch den unruhig umherirrenden Hofmeister Boehlendorff in den Wahnsinn. - Johannes Bobrowski hat diese historisch belegte Figur als unseren Zeitgenossen angesehen. Frank Werner, selber ein Hörspielautor, hielt sich streng an die Vorlage. Er zielt mit seiner Bearbeitung nicht auf Popularisierung. Aber mit den Mitteln des Hörspiels gelingt ihm eine aufschlüsselnde Annäherung an diese hermetische Dichtung von hohem Rang.
Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen 1986
- Erstsendung: 22.07.1986 | 42'46