Hörspiel
Autor/Autorin:
Helga M. Novak
Carmen in Peking
Technische Realisierung: Karl-Heinz Stoll, Angelika Haller
Regie: Ursula Langrock
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Donata Höffer Karin Henning Ernst Jacobi Liu Yang Ah-You Lou Go Michael Rastl Albert Joachim Jung Reinhold Thomas Thieme Frank Jörg Hube Herr Fink
Karin, einzig weibliches Mitglied einer vierköpfigen Sprachlehrerdelegation auf Chinareise, erfährt gleich zu Beginn ihres Aufenthaltes von einer kulturellen Sensation: in Peking erlebt die Oper "Carmen" ihre erste Aufführung. Und obwohl Inszenierung, Sänger und Orchester großartig zu sein scheinen, soll "Carmen" in Peking wieder abgesetzt werden. Denn "es ist ausgesprochen unsittlich, sich in China derart zu gebärden wie jene rauchenden, lachenden, spottenden Zigarettenarbeiterinnen". Während Karin nun hartnäckig und allen Widerständen zum Trotz schließlich doch erfolgreich versucht, für sich und den Dolmetscher Karten für eine Aufführung zu bekommen, erfährt sie, daß nicht nur die Zigarettenarbeiterinnen der Oper, sondern auch eine sich emanzipiert, frei und unabhängig verhaltende Frau in der chinesischen Alltagswirklichkeit auf Unverständnis stoßen. Helga M. Novak, 1935 in Berlin geboren, studierte in Leipzig Philosophie und Publizistik. Nach einem langjährigen Aufenthalt in Island lebt sie heute als freie Schriftstellerin in Westberlin. Für ihre Lyrik erhielt sie 1968 den "Bremer Literaturpreis". Große Beachtung fanden ihre Romane "Die Eisheiligen" (1979) und "Vogel federlos" (1982). Für den Süddeutschen Rundfunk hat sie zahlreiche Hörspiele geschrieben, u.a. "Ballade von der Minenwippe" (1976), "Die Schwedenchronik" (1977), "Das türkische Rezept" und "Musikwalze" (1978), "Unordentliche Zeiten" (1980), "Tragflächen" (1982) und "Der Marder" (1984). "Musikwalze" wurde im Dezember 1978 zum "Hörspiel des Monats" gewählt.
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1986
- Erstsendung: 02.03.1986 | 83'45