Hörspiel
Autor/Autorin:
Ilse Aichinger
Die Schwestern Jouet
Technische Realisierung: Karl-Heinz Stoll, Waltraud Gruber
Regie: Otto Düben
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Jutta Lampe Rosalie Ruth Hausmeister Josepha Edda Seippel Anna
Rosalie, Anna und Josepha heißen die Schwestern Jouet, wobei offenbleibt, ob die drei Schwestern wirkliche Schwestern oder Stimmen von Schwestern oder zu Stimmen gewordene Erfindungen von Schwestern sind. Eine der Schwestern jedenfalls scheint unter einer Art Erfindungszwang zu stehen; ihre Fiktionen - Krankheiten, Landschaften, Mütter und Söhne, die schöne südliche Stadt Cannes - wirken wie Chiffren für Vergangenheit bzw. Beschwörungen der Wirklichkeit von Gegenwart. Doch nicht immer finden diese Erfindungen den Beifall der anderen. Vorwürfe werden laut, bis die Erfinderin die Schwestern wieder zurück in die Erinnerung schickt, die sie wiederum selbst erfindet. Haben die Schwestern nun wirklich existiert oder wurden sie bloß zum Trost gegen Finsternis und Alleinsein erfunden? Ilse Aichinger, 1921 in Wien geboren, erregte schon mit ihrem ersten Roman "Die größere Hoffnung" Aufsehen. 1950 verließ sie Wien, arbeitete u.a. im Lektorat des S. Fischer Verlages, an der Ulmer Hochschule für Gestaltung und war auch beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart als Volontärin tatig. 1953 heiratete sie den Lyriker und Hörspielautor Günter Eich. Nach seinem Tod zog Ilse Aichinger nach Frankfurt, wo sie heute lebt. - Titel wie "Knöpfe" (1953) "Besuch im Pfarrhaus" (1962), "Nachmittag in Ostende" (1968), "Die Schwestern Jouet" (1969), "Auckland" (1970) und "Gare Maritime" (1974) zählen zum klassischen Repertoire deutscher Hörspieldichtung. "Die Schwestern Jouet", urgesendet im Jahre 1969, wurden für die Retrospektive neu produziert.
Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1986
- Erstsendung: 13.07.1986 | 62'10