Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Tschingis Aitmatow, Kaltaj Muhamedshanow
Der Aufstieg auf den Fudschijama
Vorlage: Der Aufstieg auf den Fudschijama (Voschoždenie na Fudzijamu) (Theaterstück, russisch)
Übersetzung: Torsten Reschke
Bearbeitung (Wort): Otto Draeger
Technische Realisierung: Udo Schuster, Regina Kraus
Regieassistenz: Stefanie Hoster
Regie: Otto Draeger
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Karl-Michael Vogler Dosbergen, Agronom Antje Hagen Almagul, seine Frau Manfred Hilbig Mambet, Geschichtslehrer Verena Buss Anwar, seine Frau Lothar Blumhagen Ossipbai oder Jossif Tatjewitsch Peer Augustinski Issabek, Journalist Eva-Maria Hagen Gulshan, seine Frau Erika Wackernagel Aischa-Apa Pit Klein Forstarbeiter
"Was tut der Mensch, um Mensch zu sein?" fragt sich der Lyriker Sabur, der Kirgise in der Uniform der Roten Armee mitten im Zweiten Weltkrieg. Während die sowjetischen Truppen sich auf Westeuropa zubewegen, wagt der Kirgise Sabur 'Defaistisches' in Versen: "Tch bin des Krieges müde, ich bin des Blutvergießens müde. Jetzt, da die Heimat befreit ist, wünsche ich mir Flügel, um heimzufliegen." Ein Denunziant im engeren Kameradenkreis leitet das Gedicht an den Militärstab weiter. Damit ist Saburs Schicksal vorprogrammiert: Verhaftung, Ausschluß aus der Armee, aus der Gemeinschaft. Erst viel später kommt die Rehabilitation. Aber Sabur findet den Weg zu seinem früheren Leben nicht mehr zurück. Aitmatows Stück beginnt, als der Krieg zuende ist, seine gröbsten Wunden geheilt scheinen. Saburs Schulfreunde und späteren Kampfgefährten treffen sich, ohne ihn, mit ihren Frauen und der alten Lehrerin Aischa-Apa zu einem Picknick-Wochenende in Kirgisien auf einem Berg, den man dort, nach dem Heiligen Berg der Japaner, Fudschijama nennt, Gipfel der seelischen Reinigung. Obwohl Saburs Freunde längst ihre unterschiedlichen Plätze in der Nachkriegsgesellschaft gefunden haben, kommen sie von der Vergangenheit nicht los. Wer hat Sabur damals im Krieg verraten? Es kann nur einer von den vier 'Ehemaligen' gewesen sein, denn Sabur schrieb seine Gedichte in Kirgisisch und nur ein Kirgise konnte seine Worte verstehen.
Produktions- und Sendedaten
- Südwestfunk 1986
- Erstsendung: 28.01.1986 | 85'45