Hörspiel

Autor/Autorin: Wolfram Wessels

Die menschliche Stimme - 40 Jahre Hörspiel im SWF

Komposition: Karl Sczuka, Hans-Martin Majewski, Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Udo Schuster, Christiane Köhler

Regie: Johannes Hertel

Zum Sendebeginn des Südwestfunks am 30. März 1946 gab Intendant Friedrich Bischoff die Lesung aus: "Die menschliche Stimme gesprochen in den unendlichen Raum zur gegenseitigen Ansprache". Nicht Musik, nicht Unterhaltung, nicht Belehrung,sondern "die menschliche Stimme" sollte das Charakteristikum des neuen Senders sein. Und programmatisch stand am Anfang der Hörspielarbeit Jean Cocteaus Hörspiel mit eben diesem Titel: "Die menschliche Stimme". Es wurde am Mittwoch, dem 3. April 1946 gesendet. Die ersten Dramaturgen kamen vom Theater, und dementsprechend sah das Programm aus: bei weitem überwogen die Dramen Texte, insbesondere die französischen - immerhin war der SWF ein Sender der französischen Militärregierung. Doch sollte das nicht so bleiben. Zunehmend setzten die Dramaturgen ihren Ehrgeiz in die Entdeckung und Förderung eigener, junger Autoren: Günter Eich, Fred von Hoerschelmann, Walter Jens und Alfred Andersch zählten zu den regelmäßigen Mitarbeitern. Später, in den 60er Jahren, als das "Neue Hörspiel" für Aufsehen sorgte, kamen Ferdinand Kriwet, Paul Pörtner, Rainer Puchert, Barry Bermang e u.a. hinzu, in den 70ern Urs Widmer, Elfriede Jelinek, Michael Springer, Antonio Skàrmeta u.a. An der Entwicklung des westdeutschen Hörspiels war der SWF immerhin maßgeblich beteiligt, wenn auch mit wechselndem Erfolg bei den Hörern sowie bei den Programmverantwortlichen im Sender. In der Soiree wird versucht, die Geschichte des Hörspiels im SWF nachzuzeichnen, von ihren Anfängen bis heute. Damit wird ein Stück Geschichte des deutschen Nachkriegshörspiels geschrieben. Die Geschichte des Hörspiels im SWF als Beispiel der Geschichte der Radiokultur.