Bericht
Autor/Autorin:
Christian Scholze
Buschtrommeln und Ätherwellen - Radio in Liberia/Westafrika
Technische Realisierung: Franz Wagner, Liselotte Ersig
Regie: Heinz Nesselrath
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Gertraud Heise Ursula Langrock Jürgen Andreas Hans-Peter Bögel Christian Brückner Charles Wirths
Liberia wurde 1847 von zurückgesiedelten Sklaven als erster unabhängiger Staat in Schwarzafrika gegründet. Den wirtschaftlichen Blütezeiten - zwischen den Weltkriegen war es Kautschuk (Firestone), nach dem zweiten Weltkrieg Eisenerz (u.a. Krupp/Thyssen) - folgte jeweils eine Phase wirtschaftlichen Verfalls. Das Stammesleben im tiefen Hinterland blieb davon weitgehend unberührt. Traditionelle Busch-Schulen mit der Weitergabe alter Kulte und Sitten sind hier auch heute noch weit verbreitet. Vor dem Hintergrund einer Analphabeten-Rate von 85vH kommt dem Hörfunk, unter den landesweiten Medien eine besondere Bedeutung zu. Drei Radio-Stationen (eine staatliche und zwei religiöse) senden annähernd rund um die Uhr. Neben der offiziellen Landessprache Englisch werden die Programme auch im sog. ''Simple English'' und in den diversen Stammessprachen ausgestrahlt. In dieser Soiree werden die unterschiedlichen Programmstrukturen, ihre Macher und auch die Arten des Radio-Hörens in diesem afrikanischen Land vorgestellt: von Programmformen, die sich eng an den Traditionen der Kommunikation auf den Palaverplätzen orientieren, über die sehr beliebten Kurzhörspiele bis hin zu den Musiksendungen, in denen die afrikanischen Diskjockeys um die Gunst des Publikums wetteifern.

Produktions- und Sendedaten
- Südwestfunk 1986
- Erstsendung: 03.05.1986 | 149''01