Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Shirley Gee
Solange ich lebe, bestimmt nicht
(Never in My Lifetime)
übersetzt aus dem Englischen
Übersetzung: Werner Peterich
Technische Realisierung: Dieter Stratmann, Anne Effertz-Arnal
Regieassistenz: Christoph Pragua
Regie: Heinz Wilhelm Schwarz
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Marion Kracht Tessie aus Belfast Martin Halm Charlie aus London Johanna May Kind Norman Matt Kind Christian Fingerhut Kind Ulrich Matthes Tom aus England Suzanne von Borsody Maire aus Belfast Nina Danzeisen Charlies Frau Wera Frydtberg Tessies Mutter Franz Braunshausen Mann Nina Monssen Kind Sandra Schmidt Kind Andreas Schmidt Kind
Tessie, eine junge Irin, hat sich in den britischen Soldaten Tom verliebt, einen unerfahrenen Jungen, der zum ersten Mal in Irland im Einsatz ist. Tessies Mutter, die Vater und Söhne in dem nicht endenden Konflikt verloren hat, steht der Verbindung wohlwollend gegenüber; sie will weiteren Haß von ihrem Haus fernhalten. Anders jedoch denkt Maire, Tessies Freundin, die völlig in der Widerstandsideologie gegen die Briten aufgeht. Mit massiver Drohung versucht sie, Tessie in den Untergrundkrieg hineinzuziehen. Mit einem selbstverständlichen, unpathetischen Erzählgestus verstrickt die Autorin den Hörer in die grausame Unauflöslichkeit des Konflikts zwischen Briten und Iren. Sie erzählt eine chancenlose Liebesgeschichte aus der Perspektive der Opfer, die zugleich auch immer Täter werden, selbst wenn sie sich heraushalten möchten, gegen den Wahnsinn persönlich angehen, anlieben wollen. Der Krieg und seine Gewalt produzierende und reproduzierende Logik pervertiert alle Beziehungen bis in die Kinderspiele hinein, die, so auch in dem Hörspiel, nur noch den Krieg widerspiegeln. Shirley Gee, die vor ihrer Heirat Schauspielerin war, hat mit "Solange ich lebe, bestimmt nicht" ihr bisher wirkungsreichstes Hörspiel geschrieben. Die mehrmals preisgekrönte Originalfassung wurde Grundlage eines Theaterstücks und eines Fernsehfilms.

Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1986
- Erstsendung: 28.03.1986 | WDR 3 | 17:00 Uhr | 71'37