Hörspiel
Autor/Autorin:
Eberhard Flöter, Ute Kannenberg, Joachim Litty, Johannes Theurer, Andreas Weiser
Corpus delicti
Ein Körper-Spiel
Komposition: Jochen Litty
Technische Realisierung: Hans Martin, Andreas Narr
Regieassistenz: Ulrike Brinkmann
Regie: Götz Naleppa
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Wolfgang Neuss Karin Dagmar Hohendorf Manfred Ploetzt
"Die Kultur der achtziger Jahre hat den Körper entdeckt, Jogger und Fitneß-Studios, einen neuen Körperkult und eine Nation von männlichen und weiblichen Bodybuildern oder Volksläufern hervorgebracht. Leben wir also nun in einer körperfreundlichen Welt? Leben wir gesünder? Die Berliner Gruppe von Jazz-Musikern und Hörspielmachern 'Transit Communication' um den Regisseur Götz Naleppa beantwortet in ihrem neuen Hörspiel 'Corpus delicti' diese Fragen nicht, aber sie und auch Fragen an ihren eigenen Umgang mit dem Körper waren Anlaß, mit ihren, mit akustischen und musikalischen Mitteln, ein 50minütiges 'Körperhörspiel' zu spielen. Die Gruppe versucht mit Stimme, Instrumentalmusik (Saxofon, Klarinette, Flöte, Gitarre, Piano, Synthesizer und Percussion), mit Natur- und Umweltgeräuschen, mit Body-Percussion, Atem und allen Klangmöglichkeiten des menschlichen Körpers (auch unter Verwendung medizinischer Geräte und Körperschallmikrofonen) den Körper zu erkunden, seine Beziehungen mit der Umwelt darzustellen, einen fiktiven Körper zu erschaffen und zu zeigen, was ihm zustößt, was auf ihn und in ihn eindringt." (G. Naleppa) "Arcosanti ist der Name einer ökologischen Stadt der Zukunft, die von Paolo Soleri im Wüstenhochland Arizonas, 100 Meilen südlich des Grand Canyon, erbaut wird. Die täglichen Geräusche der Baustelle reichen von Tischler bzw. Zimmermannsarbeiten über Betongießen und Eisenschleifen bis zum Donnern der Öfen in der Bronzegießerei. Ein Großteil der Baukosten wird durch den Verkauf der bekannten Salieri-Windglocken finanziert. Das Grundtonmaterial stammt von den Windglocken, die ich gespielt habe, die von zufälligen Besuchern einer Galerie oder von Arbeitern berührt oder die - wie es sein sollte - vom Wind zum Klingen gebracht wurden. Im Studio habe ich die wichtigsten Geräusche ausgewählt und ihnen ein musikalisches Profil gegeben." (Frits Weiland) Die Klangkomposition "Arcosanti" des holländischen Komponisten Frits Weiland steht im Kontext der Reihe "Metropolis".
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk / RIAS Berlin 1986
- Erstsendung: 01.07.1986 | 48'15