Mundarthörspiel
Autor/Autorin:
Wilhelm Schneider-ClauÃ
D'r Schudderhot
Bearbeitung (Wort): Werner Liborius
Komposition: Werner Haentjes
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Häfner, Renate Klein
Regieassistenz: Thomas Werner
Regie: Ulf Becker
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Reinhard Schulat Günther Ungeheuer Helga op gen Orth Mariele Millowitsch Friedhelm Karges Gisela Claudius Hannelore Dohmen Hans R. Fuchs Harry J. Bong Ruth Brück Gottfried Mehlhorn Lucius Woytt Ludwig Hansmann Hans Künster Nico Grüneke
Die Handlung dieses 1919 entstandenen Dramas in kölnischer Mundart spielt - wie im Vorwort vom Autor angegeben - im Jahre 1911. Albert (die Titelfigur) wurde von seinem Bruder, einem reichen Brennereimeister, um sein Erbe betrogen, von der Familie verstoßen und führt ein Vagabundenleben. Er ist zum alkoholkranken Landstreicher, zum "Schudderhot" geworden. Durch seine unerwartete Rückkehr kommt die Wahrheit ans Tageslicht und auch andere üble Machenschaften des Bruders werden aufgedeckt. Um die Ehre der Familie zu retten, den Betrogenen zu ihrem Recht zu verhelfen und das Glück seiner Nichte und seiner Schwägerin zu sichern, opfert sich "der Schudderhot". Er schlägt sein Erbe aus und flieht wieder aus dem bürgerlichen Leben, in das er für kurze Zeit zurückgekehrt war. Wie in den sechs anderen Bühnenstücken des Altmeisters kölnischer Mundartdichtung, wie in seinen Erzählungen und seinem großen Dialektroman "Alaaf Kölle" entwirft Schneider-Claus ein sozialkritisches Sittenbild des alten Köln. Wenn auch die Handlung in dem für uns reizvoll nostalgischen Milieu vor dem Ersten Weltkrieg spielt, so ist das Thema doch zeitlos, denn solche Schicksale ereignen sich auch in unserer Zeit. Wilhelm Schneider-Claus wurde am 29. Januar 1862 in der Großen Witschgasse in der Kölner Altstadt geboren, war Gymnasialprofessor in Kerpen, Eupen und am Realgymnasium Lindenthal. Alle seine Bühnenstücke wurden im Kölner Schauspielhaus aufgeführt. Er starb am 7. November 1949 in Köln-Junkersdorf. "Der Schudderhot" ist das dritte seiner Volksstücke, das in dieser Reihe in einer Funkbearbeitung gesendet wird.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1986
- Erstsendung: 28.07.1986 | 77'35