Hörspielbearbeitung, Monolog
Autor/Autorin:
Ernst Wagner, Horst Brandstätter, Bernd Neuzner
Ein Cäsar wäre ich sehr gerne gewesen - Monolog eines Mörders
Hörspiel nach autobiographischen Texten Ernst Wagners
Vorlage: Autobiographie
Technische Realisierung: Klaus Hoeness, Birgit Schilling
Regieassistenz: Maria Ohmer
Regie: Heinz von Cramer
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Martin Schwab Rosemarie Gerstenberg
Ernst Wagner wurde 1874 geboren. Als Lehrer lebte er mit seiner Familie u.a. in Radelstetten, einem Dorf am Rande des Schwäbischen Alb, danach als Hauptlehrer in Stuttgart-Degerloch. In der Nacht vom 3. zum 4. September 1913 ermordet er in seiner Degerlocher Wohnung seine Frau und seine vier Kinder, fährt danach mit dem Fahrrad nach Mühlhausen (bei Vaihingen/Enz), wo er neun weitere Menschen tötet, elf schwer verwundet und einige Gebäude einäschert. Er stirbt 1938 in der Heilanstalt Winnental. Seit 1909 schon hatte sich Wagner in tagebuchartigen Notizen, die teilweise aufzufinden und in ihrer Chronologie zu rekonstruieren den Autoren gelang, mit seiner Tat beschäftigt. 1912 schrieb er beispielsweise: "Ich blicke zurück auf meine Tat. Gesetzt, sie wäre geschehen, könntet ihr anderen mehr tun, als euch meine Tat denken? So ist das Gedachte also gleich dem Geschehenen." Diese Tat beschäftigte seinerzeit nicht nur die zeitgenössische Presse. Sie wurde z.B. auch zum Auslöser für Hermann Hesses Erzählung "Klein und Wagner" (1919 im Erstdruck erschienen).
Weitere Informationen
Horst Brandstätter, geb. 1950, lebt als freier Autor und Antiquar in Öhningen am Bodensee.
Bernd Neuzner, geb. 1949, lebt als Psychoanalytiker in Düsseldorf.

Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1996
- Erstsendung: 23.06.1996 | 83'28