Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Gert Hofmann
Der Oberlehrer Förster
Technische Realisierung: Anna-Maria Tietze, Annette Roth
Regieassistenz: Christoph Müller
Regie: Jörg Jannings
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Klaus Herm Der Oberlehrer Förster Jens Wawrczeck Ein Junge Detlef Jacobsen Erzähler Helmut Winkelmann Stimme, die versucht, Herr Förster zu sein Peter Heusch Stimme, die versucht, Herr Förster zu sein
"Als mein Vater... Als meine Mutter... Als meine Eltern sich scheiden ließen und ich mit dem Vater ... wegzog, mußte ich vielen Lebewohl sagen. Auch meinem Lieblingslehrer Förster. Ich hatte ihn drei Jahre lang, doch nun würde ich ihn nicht mehr haben. Er mochte mich auch, dachte ich. Er legte mir oft die Hand auf die Schulter und sagte: Du bist gar nicht so dumm, wie du aussiehst!, und ich sagte: Jawohl, Herr Förster!" - mit diesen Worten beginnt Gert Hofmanns neuestes Hörspiel, das ironisch-melancholisch die Erinnerungen des Oberlehrers Förster beschreibt. Da ist die Verachtung für den früheren Rivalen, der sich als Nachhilfelehrer mühsam durchschlägt; eine Verachtung, die gleichsam ins Wanken gerät, weil dieser sich immer als Schriftsteller bezeichnet und nun mit seinem Jungen die Stadt verläßt, um sich von seiner Frau zu trennen. Jener Frau, deren weiße Bluse auch im Gedächtnis des Oberlehrers Förster noch Reminiszenzen entfacht.
Weitere Informationen
Gert Hofmann, geboren 1931 in Limbach/Sachsen, studierte in Leipzig und Freiburg neuere Sprachen und Philosophie. 1979 "Ingeborg-Bachmann-Preis", 1982 "Alfred-Döblin-Preis" und "Hörspielpreis der Kriegsblinden". Nach zahlreichen Publikationen erschienen zuletzt bei Hanser der Roman "Der Kinoerzähler" (1990) und der Erzählband "Tolstois Kopf" (1991).

Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk / Süddeutscher Rundfunk 1992
- Erstsendung: 03.11.1992 | hr1 | 20:05 Uhr | 45'09