Ars acustica
Autor/Autorin:
Samuel Beckett
Esquisse Radiophonique
Übersetzung: Elmar Tophoven
Komposition: Steve Lacy
Technische Realisierung: Klaus Schumann, Helga Kunze
Regieassistenz: Werner Staats
Regie: Stefan Hardt
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Otto Sander Er Barbara Nüsse Sie Nicholas Isherwood Stimme
Die "esquisse radiophonique" wurde um 1960 geschrieben, aber erst 1973 von den Editions de Minuit, Paris, veröffentlicht. Elmar Tophoven besorgte für den Suhrkamp Verlag die deutsche Übersetzung, die 1978 gedruckt wurde in dem Werk-Band "Stücke und Bruchstücke". Die BBC unternahm den Versuch einer Umsetzung. Beckett erlaubte ihre Verbreitung nicht. Seitdem ist die Radio Skizze uninszeniert geblieben. Zum einen war die Rechtslage ungeklärt. Es hieß, Beckett habe ein Aufführungsverbot verfügt. Daran hat sich der Inhaber der deutschsprachigen Rechte strengstens gehalten. Nach langen Bemühungen (und durch Fürsprache vieler) ist es schließlich gelungen, die Aufführungsrechte zu bekommen. Weiterhin stellen die zentralen, von Beckett gänzlich offen gehaltenen Positionen "Stimme" und "Musik" jede Inszenierung vor schwierige und völlig eigenständige Entscheidungen über Sinn und Klänge; verlangen die Entschlossenheit, sich dem "horror vacui" zu stellen. "Stimme" und "Musik" können zwar "angestellt" werden, verhalten sich aber, was Lautstärke, Nähe/Ferne, Dauer ihrer Präsenz angeht, ganz autonom. Stefan Hardt und Steve Lacy haben der Stimme einen Text gegeben (Das Gedicht "Watching the Needleboats at San Sabba", geschrieben von James Joyce 1912 in Triest). Die Musik von Steve Lacy (Sopransaxophon) und Jean-Jaques Avenel (Bass) nachvollzieht die allmähliche Entfernung von Szene und Sprache aus einer beschreibbaren Situation, setzt "Pausen" und verfügt "Stille".
Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen / Sender Freies Berlin / Bayerischer Rundfunk / Saarländischer Rundfunk 1993
- Erstsendung: 13.04.1993 | 26'00