Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Voltaire

Die erzumgürtete Jungfrau oder Glanz und Elend aller Tugend

Ein tönendes Kriegerdenkmal, sehr frei nach Voltaires Heldenpoem in deutschen Reimen erbaut

Vorlage: La Pucelle (Versepos, französisch)
Übersetzung: Heinz von Cramer
Bearbeitung (Wort): Heinz von Cramer
Komposition: Heinz von Cramer
Technische Realisierung: Walter Jost, Birgit Schilling
Regieassistenz: Günter Maurer

Regie: Heinz von Cramer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Christine HeissJohanna
    Hille DarjesAgnes
    Christian BrücknerDer König
    Matthias HaaseDunois
    Michael MendlTalbot
    Tillmann BraunLustknabe
    Charles WirthsSt. Dionys| St. Georg| St. Peter| Erzengel Gabriel Gab
    Walter RenneisenBelzebub| Der Esel
    Lukas AmmannHermaphrodix| Morpheus
    Peter LieckGrisbourdon
    Berthold ToetzkeClopin
    Hubertus GertzenEine männliche Nonne
    Hans BergmannWahrsager| Trimouille
    Reinhart von StolzmannHandleser| La Hire
    Peter RühringKartenschläger| Louvet
    Hans TreichlerErster Kriegsknecht| Wache
    Oliver KrämerZweiter Kriegsknecht| Bote
    Rosemarie GerstenbergGeisterchor
    Anke HartwigGeisterchor
    Cornelia HudlGeisterchor
    Sabine NiethammerGeisterchor
    Brigitte SchauderGeisterchor

Die Jungfrau von Orléans hat die Phantasie vieler Schriftsteller angeregt - selbst Voltaire hat ihr Schicksal, allerdings in der ihm eigenen Spitzzüngigkeit und zeitkritischen Bosheit, in einem heroisch-komischen Versepos in 21 Gesängen beschrieben. In der Tradition der epischen Parodie stehend, wird Voltaires "Jungfrau" zum scharfen Angriff auf Wunder- und Vorhersehungsglauben und einen verlogenen Jungfräulichkeitskult. Dieses Werk, das von Goethe bewundert und Gottsched aus sittlichen Gründen abgelehnt wurde, wird getragen von einem Geist, der - so der Übersetzer und Bearbeiter Heinz von Cramer - "nichts mehr verabscheut und flieht als alles 'Positive'... Denn wo es positiv zugeht, da lastet die Nützlichkeit auf uns; und es ist kein Patz für das zierliche Unkraut".

Weitere Informationen
Voltaire, geboren 1694 in Paris, wo er 1778 auch starb. Sein ausgedehntes Werk umfaßt sowohl Gedichte, Epen, Romane und dramatische Texte als auch philosophisch-historische Schriften; jedoch ist die geistesgeschichtliche Bedeutung Voltaires weniger in seinem literarischen als seinem philosophisch-historischen Werk begründet. Neben d'Alembert und Diderot, mit denen er seit 1754 an der großen französischen Enzyklopädie arbeitete, wurde Voltaire geradezu Symbolfigur der Aufklärung. Als militanter Vernunftverfechter, Gegner jeder dogmatischen Metaphysik, entschiedener Anhänger des naturwissenschaftlichen Empirismus, gefürchteter Polemker und ironisch-bissiger Freigeist verlief sein Leben zwischen Gnade und Ungnade des französischen, später auch des preußischen Königs.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Süddeutscher Rundfunk 1993
  • Erstsendung: 13.06.1993 | 85'24

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