Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Maruša Krese, Biljana Jovanovic, Rada Ivekovic, Radmila Lazic, Duska Perisic-Ost

Der Wind geht gen Mittag und kommt herum zur Mitternacht

Briefe über die Zerstörung Jugowlawiens

Vorlage: Briefe (serbokroatisch)
Übersetzung: Marina Einspieler, Angela Richter, Barbara Antkowiak, Mechthild Schäfer, Simona Elitzer
Technische Realisierung: Axel Müller, Petra Steinhorst
Regieassistenz: Barbara Gerland

Regie: Annette Jainski

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Corinna KirchhoffMarusa
    Hansi JochmannBiljana
    Sabine AndreasRada
    Tanja SeibtRadmila
    Barbara NüsseDuska

Belgrad ist übervoll vom Schatten aller zerstörten Städte, aber die meisten, die düsteren Schatten sind die von Sarajevo: Schatten des Todes; wohin wir auch gehen, getrennt oder gemeinsam durch die Stadt laufen, die teils lebt - durch die Straßendemonstrationen -, teils tot ist: durch die Leichen der unsrigen und anderer. Die Schatten Sarajevos sind seit April in uns; man macht nichts anderes, als die nächtliche Hölle gegen die Hölle des Tages zu vertauschen ... So schrecklich tot ist das 'unsterbliche' Belgrad, daß alles, was jetzt passiert, auch die gegen das Regmie gerichteten Demonstrationen, einem Leben nach dem Tode gleichkommt. Von Juni '91 bis Oktober '92 schreiben fünf Frauen Briefe über den Krieg in Jugoslawien, sie schreiben aus Zagreb, Ljubljana, Belgrad, Sarajevo, Berlin und Paris. Weil sie sich keinem der Nationalismen angeschlossen haben, sind sie im eigenen Land zu Fremden geworden. Gegen Ohnmacht und Verzweiflung, gegen das Gefühl der Sinnlosigkeit angesichts des zerstörerischen Alptraums kämpfen sie mit all ihrer Wut, ihrer Trauer und auch ihrem Spott.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Sender Freies Berlin / Südwestfunk / Bayerischer Rundfunk 1993
  • Erstsendung: 13.07.1993 | 75'40

Auszeichnungen

  • Hörspiel des Monats Juli 1993

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