Originalhörspiel, Originaltonhörspiel
Autor/Autorin:
Marianne Weil
Dem (d)eutschen (V)olke oder So klang der Kalte Krieg
Technische Realisierung: Werner Klein, Ulrich Speicher, Barbara Burlefinger
Realisation: Marianne Weil, Stefan Dutt
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Marianne Weil Sprecherin der Titel und Zwischentexte Originalton-Stimmen
Spätestens seit der Maueröffnung ist Marianne Weil "hinabgestiegen ins akustische Labyrinth der Rundfunkarchive. Von der Gehirnblockade der Teilung befreit, muß man sich das alles (noch) mal anhören, von hüben und drüben. Wie klingt das, wenn aus einem Volk, das gemeinsam einen Krieg verloren hat, allmählich gegnerische Systeme werden? Besser: wenn ein Volk, das gerade gemeinsam einen Krieg verloren hat, sich allmählich in die Rolle der Gegner einübt? Musterschüler. Material sind Töne, die aus dem Radio gekommen sind. Ostradio, Westradio. Von öden Stunden mit öden Reden abgesehen, habe ich wunderbare Stimmen, Szenen, Reportagen gefunden. In Berlin gab es davon die meisten. In Berlin stand auch der Titelgeber, der Reichstag mit der Inschrift "Dem eutschen olke", der nach 1945 lange so beschädigt dastand" (Marianne Weil).
Weitere Informationen
Marianne Weil, 1947 in Darmstadt geboren und dort aufgewachsen. Studium der Literaturwissenschaft und benachbarter Fächer in Marburg und Berlin, lebt dort seit 1969. Bücher über den "Metaphysischen Materialismus" Walter Benjamins (Diss. 1977) und den deutschen Bücherschrank zwischen den Weltkriegen: "Wehrwolf und Biene Maja" (1986). Rundfunkarbeiten über Literatur und Kabarett. Mitarbeit bei Ausstellungen und den "O-Ton-Berlin"-Sonntagen im SFB. Dokumentationsreihe "So klang der Kalte Krieg" (SFB 1993/94).

Produktions- und Sendedaten
- Saarländischer Rundfunk / Sender Freies Berlin 1995
- Erstsendung: 25.06.1995 | SR 2 | 59'44
Auszeichnungen
- Hörspielpreis "Lautsprecher" 1995