Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Reinhold Schneider
Las Casas vor Karl V.
Vorlage: Las Casas vor Karl V. (Erzählung)
Bearbeitung (Wort): Günther Goebel
Regie: Irmfried Wilimzig
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Paul Bildt Fray Bartolomé de Las Casas, ein Mönch Hans Jungbauer Kardinal Loaisa von Sevilla, Präsident des Indienrats Bernhard Minetti Dr. Gines de Sepulveda, Rechtslehrer René Deltgen Marques von Tlascala, Conquistador Max Nemetz Don Pedro de Zamora, kastilischer Edelmann Erwin Klietsch Dominikanerabt Bogislav von Heyden Ein franziskanischer Gelehrter Eduard Marks Kaiser Karl V. Robert Nägele Prinz Philipp Herbert Schimkat Fremdenführer/Stimme Melanie de Graaf Eine junge Engländerin Robert Seibert Ein vornehmer Spanier/Wachsoldat/Stimme Theo Ennisch Ein Herr aus Zürich/Stimme Herbert Ebelt Ein Bürger der Republik Nicaragua Bruno Hildebrand Ein Franzose/Stimme Franz Schneider Ein spanischer Geistlicher Hans Kautz Ein Herr aus dem Ruhrgebiet Victor Stefan Goertz Ein deutscher Pazifist Liselotte Reger Eine alte Dame indischer Abstammung Paul Schuch Ein Ordensbruder/Stimme
Die Greuel und die Verbrechen der weltlichen Gewalt bei den Konquistadoren finden durch den in christlischer Empörung überschäumenden Dominikaner Las Casas, den Vater der erniedrigten Naturkinder, und in seiner Disputation vor Kaiser Karl V. mit seinem Rechtsanwalt Sepulveda dramatischen und erschütternden Ausdruck. In einem Satz von Las Casas, wie diesem, liegt das brennende Problem begründet: "Taufen wir, so haben wir kein Recht, die Abgötterei zu strafen; taufen wir nicht, so haben wir kein Recht, nach den Indien zu fahren. Darum erachte ich die Kriege gegen die Indios für unerlaubt, die Sklaverei für unchristlich." Damit ist eines der größten Themen angeschlagen nicht nur der damaligen Zeit, sondern in den Auswirkungen auch der unseren: die Mission Europas im zeitalter der Weltentdeckung, der Auftrag der Ausbreitung des einen christlichen Reiches über den Erdball und das Versagen des Abendlandes vor dieser Sendung. Der Versuch, dieses große Werk Reinhold Schneiders für den Rundfunk zu gewinnen, wurde hier zum erstenmal unternommen.
Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk 1955
- Erstsendung: 08.04.1955 | hr1 | 83'00