Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Hans Suter
Weg ist weg
Technische Realisierung: Klaus Hoeness, Claudia Peycke
Regieassistenz: Maria Ohmer
Regie: Stefan Hilsbecher
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Adolf Spalinger Der Friseur Friedhelm Ptok Erster Kunde Heinrich Giskes Zweiter Kunde Friedhardt Kazubko Freizeitgärtner G1 Klaus Herm Freizeitgärtner G2 Sabine Arnold Frau B Mary Harper Frau E Berthold Toetzke Lehrer Simone Stahlecker Schülerin K Bernd Gnann Schüler I Oliver Bedorf Schüler S Hedi Kriegeskotte Frau Walter Renneisen Mann Werner Cee Geräuschcollagen
Ein Hörstück ums "Schneiden", eine Folge von Szenen, die zwar ständig den Schauplatz, nie aber das Thema wechseln: Ein Friseur, der seinem Kunden die Haare schneidet, "nicht zu kurz und nicht zu lang". Zwei Gartennachbarn, die das Abschneiden überhängender Zweige praktizieren, das Ausmerzen von Ungeziefer und Wildwuchs. Frauen beim Zuschneiden von Kleiderstoffen im Gespräch über bestimmte Männer, denen man am besten etwas "wegschneiden" sollte. Ein Ehepaar, unfähig sich zu trennen und den längst fälligen "Schnitt" zu machen. Ein Klassenlehrer, der mit seinen Schülern das Wortfeld "schneiden" erprobt und dessen Deutschstunde dabei außer Kontrolle gerät. - Normierung und "Zurückstutzen" auf das anerkannte Mittelmaß - das ist der Anfang. Doch ein Wort gibt das andere, und von "anschneiden" bis "aufschlitzen", von "Messerschnitt" bis "Rübe runter" ist der Weg nicht weit. Radikalismus und Sadismus zirkulieren in diesen Momentaufnahmen eines vordergründig harmonischen Alltags, eine eigentümliche und als ganz normal empfundene Brutalität: "Weg ist weg - klare Verhältnisse".
Weitere Informationen
Hans Suter, geb. 1940 in Wittenwil/Schweiz, Schauspieler, Kabarettist und Autor. Schreibt seit 1980 satirische Texte und Hörspiele fürs Radio, u.a. "Ein Fehltritt" (1991), "Star-Klub" (1994) und "Schredder" (1995).

Produktions- und Sendedaten
- Süddeutscher Rundfunk 1996
- Erstsendung: 21.07.1996 | 37'06