Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Peter Lotar
Das Bild des Menschen: Gespräche einer letzten Nacht
Regie: Wilhelm Semmelroth
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Mathias Wieman Graf Hans Mahnke Pfarrer Alfred Schieske Arbeiter Heinz Klevenow General Hans Schalla Professor Ulrich Haupt Student Werner Hinz Oberst Bernhard Minetti Gerichtspräsident Kaspar Brüninghaus 1. Wache Hans Helmut Dickow 2. Wache
Nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern um sich die Arbeit im Fall eines Bombentreffers zu erleichtern, haben die Wärter die Zellen der wegen Teilnahme an dem Staatsstreich vom 20. Juli 1944 zum Tode verurteilten Häftlinge während eines Luftangriffes geöffnet. In letzten Gesprächen bekräftigt sich für diese dem Tod geweihten Menschen noch einmal die Gewißheit, daß ihre Handlungsweise notwendig war, und der Glaube erfüllt sie, daß Gott, dem sie in wenigen Stunden gegenüberstehen werden, ihnen ein gerechter Richter sein wird. (Pressetext aus der Programmbroschüre des BR 1963)
Das Hörspiel handelt vom Widerstand gegen ein Gewaltregime; ohne konkrete Angaben zu machen, bezieht sich der Autor auf die Ereignisse vom 20. Juli 1944. Peter Lotar wirft die Fragen auf: "Muß man Widerstand leisten? Wer ist dazu berufen?" Er durchleuchtet die angeschnittenen Probleme vom Ethischen, von der Gewissensentscheidung aus. Und dann zeigt er den Weg zur Heilung des zerstörten Menschenbildes auf, die von der Einzelpersönlichkeit ausgehen muß, die selbst ihr Verhältnis zu Gott geklärt hat und sich als Christ verantwortungsbewußt in die Gesellschaft einordnet. In wechselnden Zwiegesprächen zwischen den Personen werden die Grundfragen vielfältig variiert. Recht und Pflicht zum Widerstand werden eindeutig klar: "Nur Gott kann den Auftrag geben." (Aus einer zeitgenössischen Rezension)
Produktions- und Sendedaten
- Nordwestdeutscher Rundfunk 1952
- Erstsendung: 21.07.1952 | 1 | 83'05