Originalhörspiel

Autor/Autorin: Peter Steinbach, Christoph Busch

Mein wunderbares Schattenspiel (3. Teil: Kraft durch Freckenhorst)

Komposition: Vridolin Enxing
Technische Realisierung: Dagmar Looke
Regieassistenz: Angelika Perl

Regie: Holger Rink

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Leonard LansinkErzähler/Bernhard Buller
    Peter KaempfeLeo Freckenhorst
    Karin GregorekMaria Avenstroth
    Julia Luise WegehauptBetty Freckenhorst, 9-17 Jahre
    Julian RöderHeini Buller, 10-14 Jahre
    Gerd GrasseHopf
    Eva BlumWilma Buller
    Heinrich RolfingJupp Greiwe
    Gunther MöllmannWilli Thesing
    Volker NiederfahrenhorstGoebbels
    Stefan FilipiakAlbert Schulte-Buschhoff
    Falilou Seck1. Gestapomann
    Erwin Schastok2. Gestapomann
    Thomas NikolaiHans Albers
    Karl-Heinz GreweLackmann
    Joachim KapsRedakteur Temme
    Andrea SawatzkiOlga Freckenhorst
    Stephanie KuhlmannEmmi Freckenhorst
    Ilka TeichmüllerLotti Freckenhorst
    Karin RuheSoffie
    Steffen SteglichPosten
    Peter GroegerSchulungsleiter
    Sarah BrunsGerda, 14 Jahre
    Manja FließLisbeth, 14 Jahre
    Camilla PerlHilde, 14 Jahre
    Jürgen WinkSamuel Elsberg
    Hannes Demming
    Georg Bühren
    Elisabeth Hoffmann
    Ludger Außendorf
    Winfried Herbig
    Schüler der Klasse 6c der Goethe-Grundschule Neuenhagen

1934 - Zum Jahrestag der Machtergreifung läuft im 'Olympia' "Dornröschen". Leos Lieblingstöchterchen Betty marschiert mit der Schulklasse ein. Treu an ihrer Seite hinkt der kleine Heini Buller. Vater Bernhard ist jetzt auf Wilmas Drängen mit der "Bewegung" statt mit Leo auf Tour und versucht sich als Kreisleiter in großer Rede: Wie der Prinz habe Hitler Deutschland wachgeküßt. Leo bearbeitet seinen alten Freund, ihm endlich eine Kamera zu besorgen für die einzig wahre Bewegung: Kino. Zum Dank will Leo Reklamefilme für lokale Nazigrößen und Geschäfte drehen. Aber Wilma ist dagegen, denn mit seinem Slogan "Kraft durch Freckenhorst" habe Leo den Führer und die KdF-Sparer veräppelt. Ungewollt verrät Bernhard seiner Wilma im Traum, daß dieses Motto von Leos sozialdemokratischem Vorführer Willi stammt. Willi wird vom Vorführraum weg ins KZ verfrachtet. Leo und Gattin lauschen zur selben Zeit in Köln einer Rede von Goebbels vor Filmtheater-Besitzern. Albert, Wilmas jüngster Bruder, ist als angehender Journalist für eine Kölner Zeitung im Einsatz. Leo erzählt ihm, daß Goebbels wegen seines früheren Besuchs in Bullers Gasthof zum Ehrenbürger ernannt werden soll. Jetzt kann Albert es nicht länger für sich behalten: Der "Goebbels" von damals war ein Betrüger. Mit dieser Hiobsbotschaft sprengt Leo die Ehrenbürgersitzung im Hause Buller. Er bekommt endlich seine Kamera, wird in die Partei aufgenommen und darf Willi, auch im KZ als Vorführer getriezt, bei Kaffee und Kuchen besuchen. Als Willi nach der "Umerziehung" wieder im 'Olympia' arbeitet, sind Leos Reklamefilm-Reime schon in aller Munde, und Albert ist Nachfolger des Lokalredakteurs, der den falschen Goebbels damals aufs Titelblatt brachte. Leos Platzanweiserin Soffie besucht Albert gern, nicht nur wegen der Kinoanzeigen. Leider stört der verzweifelte Herr Elsberg beim Flirt. Vergebens erbittet er die Hilfe der Zeitung gegen den Boykott seines Geschäfts. Im Sommer 1939 schießt Leo den Vogel ab. Als Schützenkönig sitzt er nach durchfeierter Nacht an Bettys Bett und erzählt ihr, woher die Schmetterlinge ihre Farben bekommen. Im Radio verkündet Hitler den Krieg. Leo beruhigt Betty: Ein König kämpft nicht. Er läßt kämpfen.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1995
  • Erstsendung: 13.11.1995 | 55'35

Auszeichnungen

  • Hörspiel des Monats November 1995
  • Premio Ondas Internacional de Radio 1996

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?