Feature

Autor/Autorin: Mechthild Zschau

Die Moden der Angst. Das Hörspiel der 70er Jahre

Eine ganz und gar nicht objektive Rückschau

Technische Realisierung: Werner Klein, Melanie Piskol

Realisation: Mechthild Zschau

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Mechthild Zschau

Die letzte Hörspielproduktion der 70er Jahre im SR war die amüsante und hintersinnige Herr-Knecht-Geschichte "Jacques le Fataliste et son Maître", die Hans Magnus Enzensberger nach Denis Diderot für den Funk einrichtete. 1970 wurde der Spielplan eröffnet mit Dieter Wellershoffs erstem Stereo-Hörspiel "Wünsche", ein Spiel mit und um die Sprache, der Versuch, eine Verbindung herzustellen zwischen Intim- und Werbesprache. Dazwischen: Die Etablierung der Stereophonie und die des Neuen Hörspiels mit Collagen, O-Ton-Hörspielen, Stimmen- und Sprachspielen, die Kunstkopf-Experimente, die aufmüpfige und bislang erfolgreichste Kurzhörspielreihe überhaupt: "Papa, Charly hat gesagt ..."; thematisch alles: vom Dahinscheiden Salazars und Francos, Vietnamkrieg, Neubestimmung der Geschlechterrollen, Aufrüstung, Alkoholismus, Olympischen Spielen und Fußball-WM bis zu DDR-Alltag und Studentenprotest. Im "Jahrzehnt der Revision" war das Hörspiel der ARD formal und inhaltlich so offen für die Welt wie nie zuvor - und vielleicht auch Teil der Revision.

Weitere Informationen
Mechthild Zschau, geb. 1948, studierte Germanistin und Musikwissenschaftlerin, gelernte Dramaturgin (von 1977-81 im SWF-Hörspiel), geübte Kultur- und Medienjournalistin seit gut 15 Jahren für Hörfunk (Kultur) und Presse (Medienpolitik). Features und Hörspielbearbeitungen. Sie lebt in Berlin.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Saarländischer Rundfunk 1997
  • Erstsendung: 23.09.1997 | 59''19

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?