Hörspielbearbeitung
Autor/Autorin:
Kristina Lugn
Panik
Vorlage: Panik (Schauspiel, schwedisch)
Übersetzung: Hansjörg Betschart
Technische Realisierung: Christian Kühnke, Christine Berger
Regieassistenz: Carsten Pellengahr
Regie: Annette Jainski
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Thomas Thieme Harald Hille Darjes Muttchen Friedhelm Ptok Clemens Verena von Behr Solveig Katharina Zapatka Pamela Caroline Ebner Edith Anne Moll Frau am See Simone Ritscher Frau am See Regine Lamster Frau am See Sibylle Bertsch Frau am See Karin Nennemann Frau am See
Ein hermetisch abgeschlossener Ort irgendwo im Niemandsland. Hier herrscht Harald, ein größenwahnsinniger Despot, über eine Crew von Frauen. Die Frauen kommen freiwillig. Gleich scharenweise pilgern sie zu diesem, mal als "Rekreationszentrum", mal als"Bestattungslager" apostrophierten Ort, um sich von Harald demütigen und quälen zu lassen. Alles ist belegt. Die Schlafsäle sind zum Bersten voll, der Keller ist voller Leichen. Noch funktioniert dieser Betrieb, der auf der Allmacht eines einzigen Menschen beruht, auf einem Konsens von erniedrigen und erniedrigt werden. Doch schon mehren sich die ersten Anzeichen von Unruhe. Die freiwillig-gefangenen Frauen, so scheint es, proben den Aufstand. Ob als Spielart der Geschlechterbeziehung, als sado-masochistisches Triebverhältnis, als Metapher für totalitäre Systeme, wie diverse Sekten sie hervorbringen: Kristina Lugns absurder Text bietet eine Vielzahl von Deutungsmöglichkeiten. Und ist hinreißend komisch: "Erst sagt man etwas. Und dann vergißt man, was man damit gemeint hat. Das ist das Normale. Das ist das Ideale. Das ist mein Wahlspruch."
Weitere Informationen
Kristina Lugn, 1948 in Skövde/Schweden geboren. Debüt als Autorin 1972 mit einem Gedichtband. Sechs weitere Lyrikbände folgten. "Panik", 1986 geschrieben, war ihr erstes Theaterstück, das am Königlich Dramatischen Theater in Stockholm uraufgeführt wurde. Arbeitet als Literaturkritikerin und Übersetzerin, Hörspiel- und Drehbuchautorin sowie als Hausautorin des Königlichen Dramatischen Theaters.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 1997
- Erstsendung: 25.02.1998 | Radio 3 | 53'25