Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Irmgard Keun

Gilgi - eine von uns

Vorlage: Gilgi - eine von uns (Roman)
Bearbeitung (Wort): Corinne Frottier
Komposition: Lutz Glandien
Technische Realisierung: Peter Kainz, Venke Decker
Regieassistenz: Andreas Meinetsberger

Regie: Barbara Plensat

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Ina BleiweißGilgi
    Christian SteyerMartin
    Nadja Maria SchulzOlga
    Kay SchulzePit
    Wolfgang GrönebaumVater
    Gisela KeinerMutter
    Michael AltmannHerr Reuter
    Angelika ThomasFräulein Täschler
    Carl-Martin SprenglerHans
    Angelika WallerFrau Greif
    Doris AbesserDienstmädchen
    Herbert SandArzt
    Hartmut TopfEin Mann
    Winnie BöweErste Sekretärin
    Margit BendokatZweite Sekretärin
    Susann ThiedeDritte Sekretärin

Die Stenotypistin "Gilgi" hat mit ihren fünfundzwanzig Jahren ihr Leben fest in der Hand. Sie lernt Sprachen, sie spart Geld, sie wird einmal eine kleine Modeboutique haben und selbständig sein. Unabhängigkeit, das ist Gilgis oberstes Gebot, alles, was dem im Weg steht, wird ignoriert, und wenn das nicht geht, einfach beiseite geräumt. Gilgi hat die Rechnung ohne das Leben gemacht. Als sie dem Bohemien Martin begegnet, gerät ihre Planung durcheinander. "Gilgi", Irmgard Keuns erster Roman, erschien 1931 und wurde sofort ein Bestseller. Gilgi verkörperte den Wunschtraum vieler kleiner Angestellter, frei, unabhängig und selbstbewußt zu sein. Doch diese Tonlage paßte den neuen Herren nicht gut, und so wurde das Buch 1935 von der Reichsschrifttumskammer beschlagnahmt, Irmgard Keuns gerade erst begonnene Schriftstellerkarriere abrupt beendet. In den 70er Jahren wurde die Keun dann von der neuen Frauenbewegung wiederentdeckt. Und auch in den 90ern wirken die Figuren in ihrem Bestreben, der individuellen Selbstentfaltung gegenüber kollektiven Zielen den absoluten Vorrang zu geben, wieder sehr aktuell.

Weitere Informationen
Irmgard Keun, 1905 in Berlin geboren, wuchs auf in Köln, wo sie sich nach schauspielerischen Versuchen dem Schreiben zuwandte. Ihre ersten beiden Bücher "Gilgi" und "Das kunstseidene Mädchen" wurden nach großem Erfolg von den Nazis verboten. 1936 ging Keun ins Exil; 1940 illegale Rückkehr nach Deutschland. Vom Kriegsende bis zu ihrem Tod im Mai 1982 lebte sie in Köln. Weitere Titel ihrer Bücher: "Nach Mitternacht" (1937), "D-Zug dritter Klasse" (1938) und "Kind aller Länder" (1938).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk / Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg 1997
  • Erstsendung: 31.05.1998 | NDR 4 | 57'00

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