Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Bruno Schulz

Wie Jakub, mein Vater, sich von uns wegverwandelte

Ein Familien-Drama, den "Zimtläden" und anderen Erzählungen von Bruno Schulz nacherzählt

Vorlage: Erzählungen (polnisch)
Übersetzung: Josef Hahn, Mikolaj Dutsch
Bearbeitung (Wort): Heinz von Cramer
Technische Realisierung: Martha Seeberger, Birgit Vollmer
Regieassistenz: Christoph Müller

Regie: Heinz von Cramer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Walter RenneisenDer Worteverwalter
    Horst BollmannDer Vater
    Grete WurmDie Mutter
    Werner WölbernDer Sohn
    Gabriela Maria SchmeideDie Dienstmagd

Bruno Schulz, geboren 1892 in Drohobycz, studierte in Lemberg und an der Wiener Kunstakademie, bevor er in seiner Heimatstadt als Zeichenlehrer tätig war. Nach dem Einmarsch der Deutschen lebte er im Drohobyczer Getto, am 19. November 1942 wurde er auf offener Straße von einem Gestapomann erschossen. Sein 1934 erschienener Roman "Die Zimtläden" schildert in traumhaften Visionen das Leben einer galizischen Kleinstadt. Unter Kennern gilt dieses an die Bildwelten Marc Chagalls sowie an den Erzählkosmos Franz Kafkas erinnernde Werk als einer der Höhepunkte der europäischen Literatur unseres Jahrhunderts. "Wie, um Himmels willen, in der akustischen Übertragung diese Welt zum Leben erwecken, diese versunkene, vernichtete, faszinierende Welt der polnisch-jüdischen Kultur, die Welt des Schtetls eben? Es ging ja nicht nur darum, aus der Fülle der phantastischen Episoden eine halbwegs erzählbare Geschichte herauszuschälen, die Geschichte jenes Vaters, der es dem Demiurgos gleichtun wollte und sich zu verwandeln begann, erst in einen Vogel, dann in eine Fliege, eine Kakerlake, bis er schließlich als Schalentier in gekochtem Zustand auf immer aus dem Kreis seiner Familie verschwand ... Um den ganzen Hintersinn eines solchen Vorgangs erkennbar zu machen, so grotesk wie tragisch, so grausig wie komisch, muß er wohl innerhalb seiner Umwelt dargestellt werden, der Welt der Pogrome, der Unterdrückung, der Notwehr (auch durch Gelächter!), des verzweifelten Überlebenskampfes, der erzwungenen Emigration, des ewigen Juden Ahasver." (Heinz von Cramer)

Weitere Informationen
Heinz von Cramer, geboren 1924 in Stettin, lebt seit 1952 in Italien. Romane, Erzählungen, Drehbücher, Opernlibretti. Mit weit über 100 Inszenierungen hat er sich den Ruf eines der phantasievollsten Hörspielregisseure der Gegenwart erworben.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Hessischer Rundfunk 1997
  • Erstsendung: 18.02.1998 | 108'59

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