Hörspielbearbeitung, Dokumentarhörspiel

Autor/Autorin: Walter Boehlich

1848. Das Wort ist aufgeblüht zur Tat

Vorlage: Stenographischer Bericht über die Verhandlungen der deutschen constituierenden Nationalversammlung
Bearbeitung (Wort): Ulrich Heising, Florian Scheibe
Technische Realisierung: Martha Seeberger, Gabriele Hintz

Regie: Ulrich Heising

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Friedrich Karl Praetorius1. Sprecher
    Matthias Günther2. Sprecher
    Alfred Urankar3. Sprecher
    Dieter Mann4. Sprecher
    Günther Amberger5. Sprecher
    Stefan Wilkening6. Sprecher
    Peter Lerchbaumer7. Sprecher
    Edgar M. Böhlke8. Sprecher
    Johann von Bülow9. Sprecher
    Michael Quast10. Sprecher

Genau vor 150 Jahren, am 18. Mai 1848, wurde die nach allgemeinem und gleichem Wahlrecht gewählte Deutsche Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche eröffnet. In seinem Dokumentarstück hat Walter Boehlich die Quintessenz aus den 13 Monate dauernden Debatten gezogen. Die umfangreichen Redeprotokolle, insgesamt 16.000 Spalten, wurden zu neun Szenen komprimiert, die nicht den zeitlichen Ablauf der Nationalversammlung rekonstruieren wollen, sondern zu zeigen versuchen, daß Interessen und Gruppierungen von damals sich bis heute gegenüberstehen. Schon 1848 ging es um Themen wie Antisemitismus, Gleichheit vor dem Gesetz, nationale Minderheiten, Abrüstung in Europa und Recht auf Arbeit. "Die Forderungen der Linken hatten die Vernunft und den Fortschritt für sich; wären sie damals nicht von der liberalen und konservativen Mehrheit niedergestimmt worden, dann hätte die deutsche Geschichte nicht den bekannten, immer wieder auch kriminellen Verlauf genommen. Die Deutschen hätten, statt nach innen und außen Unfreiheit zu verbreiten, rechtzeitig sich Freiheit erkämpft und sich mindestens drei Bürgerkriege (1864, 1866 und 1870/71), zwei Weltkriege und Hitler erspart." (Walter Boehlich)

Weitere Informationen
Walter Boehlich, geboren 1921 in Breslau, war von 1951 bis 1954 Lektor für deutsche Literatur an der Universität Aarhus. Von 1957 bis 1968 Cheflektor des Suhrkamp Verlags. 1969 Mitbegründer des Verlags der Autoren. Lebt als freier Publizist und Übersetzer in Frankfurt am Main. Zahlreiche Preise, darunter Goethe-Medaille der Stadt Frankfurt, Johann-Heinrich-Merck-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Hessischer Kulturpreis.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Hessischer Rundfunk 1998
  • Erstsendung: 18.05.1998 | 75'33

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