Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Howard Barker
Gemälde einer Schlacht
übersetzt aus dem Englischen
Übersetzung: Paul Ingendaay
Technische Realisierung: Peter Nielsen, Christine Potschkat
Regieassistenz: Renate Heitzmann
Regie: Roy Kift
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Tina Engel Anna Galactia Hilmar Thate Urgentino Friedrich Karl Praetorius Carpeta Peter Fitz Suffici Joachim Bliese Obtensibile Barbara Nüsse Gina Rivera Peter Gavajda Prodo Felicitas Kirchgässner Supporta Bernd Ludwig Mann in der Nebenzelle Dietrich Lehmann 1. Matrose Thomas Ahrens 2. Matrose Thomas Bestvater 3. Matrose/Lasagna Alexander Hauff Sordo Otto Czarski Kerkermeister Norbert Schwarz Beamter
Howard Barker, ein in England hoch geschätzter Dramatiker, der mit vielen Theaterstücken, Drehbüchern und Hörspielen berühmt geworden ist, ist hierzulande nahezu unbekannt. 1985 gewann er den "Prix Italia" mit seinem Hörspiel "Scenes from an execution", das jetzt in einer Gemeinschaftsproduktion von Radio Bremen, RIAS Berlin und dem Südwestfunk unter dem Titel "Gemälde einer Schlacht" auch in der Bundesrepublik herausgebracht wird. Im Mittelpunkt des brillianten Dialogstückes steht eine Malerin, die vom Senat der Republik Venedig den Auftrag bekommt, ein repräsentatives Gemälde der Schlacht von Lepanto herzustellen. Durch jene gewonnene Seeschlacht (1571) wurde die türkische Vorherrschaft über den Mittelmeerraum gebrochen, und Venedig erreichte den Gipfel seiner Macht. Die Malerin liefert jedoch ein Bild, das in seinem Verismus die Auftraggeber verstört und empört. Schrecken und Grausamkeit des Krieges werden aus weiblicher Sicht dargestellt, die Schlacht als ein sinnloses Gemetzel, das von Hohlköpfen zum eigenen Ruhme veranstaltet wurde. Howard Barker hat sein Stück der Gegenwart ins Stammbuch geschrieben, wobei er sich nur motivisch an die Historie gehalten und die Fabel im Übrigen frei erfunden hat. Dennoch läßt sich erkennen, daß er in einigen Punkten angeregt wurde vom Schicksal der bedeutenden römischen Malerin Artemisia Gentileschi, die von der Kunstgeschichte lange Zeit zu Unrecht vergessen wurde.
Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen / RIAS Berlin / Südwestfunk 1987
- Erstsendung: 08.09.1987 | 84'30
Auszeichnungen
- Hörspiel des Monats September 1987
- Hörspiel des Jahres 1987