Originalhörspiel

Autor/Autorin: Günter Eich

Allah hat hundert Namen

Komposition: Hans-Martin Majewski
Technische Realisierung: Alexander Malachovsky, Fred Bürck, Alice Kähl
Regieassistenz: Werner Schlechte

Regie: Ludwig Cremer

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Friedrich DominStimme des Propheten
    Karl-Heinz SchrothHakim
    Ursula LangrockMädchen Fatime
    Lina CarstensJanine
    Paul DättelIman von Alamut
    Joseph OffenbachDupont
    Friedrich von BülowKellner
    Ernst SladeckWirt
    Traute RoseWirtin
    Hilde HildebrandtLa Patronne
    Ruth GrossiNinon
    Annette RolandFrau Dupont
    Gert KellerBankbeamter
    Ludwig ThiesenEin Jüngling
    Helene Richter-MielichOdette
    Herbert SchimkatBotschafter

Hakim, Hausmeister der ägyptischen Botschaft erzählt beim Reinigen der Botschaftstreppe einem jungen Mann, der ihn nach dem hundertsten Namen Allahs fragt: nur neunundneunzig Namen könne er nennen, doch sei ihm , dank Allah, auch der hundertste bekannt. Er war einst von einem Essen beim Imam von Alamut zusammen mit der Tochter des Imams, Fatime, als einziger mit dem Leben davon gekommen, da Allahs Stimme ihn vor dem Genuss des Festbratens gewarnt hatte. Auf Allahs Befehl ging Hakim nach Paris, um den Schuster Dupont nach dem hundertsten Namen Allahs zu fragen. Doch Dupont starb nach dem Anmessen ein Paar schöner grüner Schuhe, ohne den Namen zu nennen. Allah wies Hakim auf weitere Stationen: an Janine im Fischrestaurant, an Mademoiselle Ninon. Doch außer einem meisterhaften Kalbsbraten und einer Liebesnacht erreichte Hakim nichts. Fatime war, ehe Hakim unverrichteter Dinge zu ihr zurückkehrte, Putzfrau in der ägyptischen Botschaft geworden. Sie besorgte ihm die Hauswartsstelle. Hakim fiel plötzlich ein, dass Allah wohl doch nicht gelogen habe, dass vielmehr seine Erlebnisse - die Schuhe, der Kalbsbraten, die Liebesnacht - in Wirklichkeit Übersetzungen des hundertsten Allahnamens gewesen sind. Seither sah er in allem Schönen und Guten den Namen des Propheten, zuletzt setzt er ihn täglich gleich mit dem Glanz der Botschaftstreppe.

Günter Eich im Jahr 1953. Der Preisträger des Hörspielpreises der Kriegsblinden von 1952 und des Georg-Büchner-Preises von 1959 gehörte in den 50er Jahren zu den meistgespielten Hörspielautoren.
©dpa
Günter Eich im Jahr 1953. Der Preisträger des Hörspielpreises der Kriegsblinden von 1952 und des Georg-Büchner-Preises von 1959 gehörte in den 50er Jahren zu den meistgespielten Hörspielautoren. ©dpa

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestfunk / Radio Bremen / Bayerischer Rundfunk 1957
  • Erstsendung: 18.06.1957 | SWF1 | 20:30 Uhr | 69'15

Veröffentlichungen

  • Hörspiel-Download: SWR Edition 2017

Auszeichnungen

  • Karl-Sczuka-Preis 1959

Rezensionen (Auswahl)

  • N. N.: Funk-Korrespondenz. 5. Jahrgang. Nr. 26. 26.06.1957. S. 13. - N. N.: epd / Kirche und Rundfunk. Nr. 13. 24.06.1957. S. 13.

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