Originalhörspiel
Autor/Autorin:
John Mortimer
Das Pflichtmandat
übersetzt aus dem Englischen
Übersetzung: Marianne de Barde, Hanns A. Hammelmann
Technische Realisierung: Rolf Mittag, Ulli Meyer
Regieassistenz: Bronno Plaat
Regie: Oswald Döpke
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Günther Lüders Wilfred Morgenhall, Anwalt Benno Sterzenbach Henry Fowle, ein Verbrecher
Ein älterer Rechtsanwalt ohne Fälle wird endlich für einen Strafprozess als Pflichtverteidiger vorgeschlagen. Sein Mandant ist ein merkwürdiger Mensch, ein Liebhaber von Vogelstimmen und beschaulicher Ruhe, der seine Frau ermordet hat, weil sie zu laut und lebhaft gewesen sei. Ohne dem erdrückenden Augenschein der Schuld des Klienten zu erliegen, stürzt sich der Anwalt kopfüber in den Fall. Der Mörder macht sich daran, nach besten Kräften an der Ausarbeitung verschiedener Verteidigungsstrategien mitzuwirken, überzeugt, dass keine von ihnen auch nur den geringsten Anschein von Glaubwürdigkeit hat. In einer Art Rollenspiel proben Angeklagter und Verteidiger die Gerichtsverhandlung und entwickeln Sympathie und Achtung füreinander. Im Gerichtssaal sieht es zunächst ganz danach aus, als ob der Angeklagte verurteilt werden muss und der alte Anwalt die letzte Chance in seinem Leben verliert. Doch wegen einer Verfahrensfrage - dem Anwalt ist es nicht gelungen, auch nur ein einziges Wort hervorzubringen - wird der Beschuldigte freigesprochen, und was als Unfähigkeit des Verteidigers schien, wird als geschicktester Einfall interpretiert. Der Mörder kann also zu seinen Vögeln zurückkehren, und der alte Anwalt ohne Fälle darf auf eine bessere Zukunft hoffen.
Produktions- und Sendedaten
- Radio Bremen / Südwestfunk
- Erstsendung: 15.04.1958 | SWF1 | 20:45 Uhr | 73'55