Originalhörspiel

Autor/Autorin: Samuel Beckett

Aschenglut

übersetzt aus dem Englischen

Übersetzung: Elmar Tophoven, Erika Tophoven
Komposition: Johannes Aschenbrenner
Technische Realisierung: Fred Bürck, Liane Meiser
Regieassistenz: Lothar Timm

Musik: Eugen Oschatz (Klavier; Hammondorgel)

Regie: Donald McWhinnie

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Hans MahnkeHenry
    Edith HeerdegenAda, seine Frau
    Henriette PetersAddie, kleines Mädchen
    Hans GoguelKlavierlehrer
    Friedrich von BülowReitlehrer

Henry, ein einsamer, alter Mann, läßt sich auf dem steinigen Strand nieder. Um das verhaßte Geräusch der See zu übertönen, spricht er zu sich selbst und noch zu einem anderen Verlorenen: "Wer ist nun neben mir? Ein alter Mann, blind und blöd. - Mein Vater, zurück von den Toten, um bei mir zu sein." Doch der Vater, der einst an dieser Stelle beim Schwimmen ertrank, antwortet nicht. Henry spricht dennoch weiter mit ihm - von einer Geschichte, an der er zeitlebens memoriert, ohne jemals zu Ende zu kommen, Reste eines frühen Erlebnisses, dessen Fatalität sein Leben bestimmte: "Weiße Welt, große Not, kein Geräusch, nur die Aschenglut, Geräusch des Sterbens, sterbender Glut..." Wieder kommt er nicht weiter, obwohl er noch mehrmals ansetzt. Nun ruft er seine tote Frau Ada an, die sogar antwortet. Und obwohl sie ihn durch große Betulichkeit quält, läßt er sie nicht wieder gehen. Seine Einsamkeit zwingt ihn, mit irgend jemandem zu sprechen.

"In dem Hörspiel 'Aschenglut', das 1959 entstand, läßt Beckett den technischen Entstehungsvorgang einer 'naturalistischen' Geräuschkulisse selbst mitspielen: Henry verlangt ausdrücklich alle Geräusche, die er zur Verwirklichung seines Selbstgesprächs braucht - sogar die Geräusche, die er selbst dabei verursacht; und er fordert auch die Stimmen an, die auf seinen Befehl ohne alle Vorbereitungen aus dem Nichts erscheinen und darin auch wieder verschwinden." (Klaus Birkenhauer)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Süddeutscher Rundfunk / Bayerischer Rundfunk 1959
  • Erstsendung: 06.10.1959 | SWF1 | 20:45 Uhr | 61'00

Auszeichnungen

  • Preis des italienischen Rundfunks 1959

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