Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Stefan Zweig

Ungeduld des Herzens

Vorlage: Ungeduld des Herzens (Roman)
Bearbeitung (Wort): Gert Westphal
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Fred Bürck, Nina Langrock
Regieassistenz: Peterpaul Schulz

Regie: Gert Westphal

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Walter Andreas SchwarzErzähler
    Matthias FuchsHofmiller
    Kurt EbbinghausKekesfalva
    Gustl HalenkeEdith
    Dagmar von ThomasIlona
    Victor Stefan GoertzDoktor Condor
    Alfred SchlageterOberst
    Helga RoloffDie Blinde, Frau Condor
    Nikolaus HaenelFerencz
    Peter NeubauerJozsi
    Kurt BeckPortier
    Kristin HausmannTelefonfräulein
    Hannes Schütz
    Ernst Ehlert
    Irene Marwitz
    Barbara von Annenkoff
    Rudolf Siege
    Friedl Münzer
    Ferdinand Mussi
    Erich Elstner
    Ludwig Göttl
    Ursula Wondrak
    Wolfgang Amerbacher
    Ilsemarie Schnering
    Maria Schratt-Ressek
    Paul Dättel
    Kurt Julius SchwarzGoldbaum
    Peter Zwetkoff
    Hubert Türmer

In den letzten Tagen der alten Donaumonarchie wird in einer kleinen Garnisonsstadt der Ulanenleutnant Anton Hofmiller aufs Schloss der Kekesfalvas zum Abendessen eingeladen. Beim Walzer fällt ihm ein Faux-pas ein, den er einmal beging: er vergaß, die Tochter des Hauses zum Tanz aufzufordern. An diesem Abend wird seine Aufforderung jedoch zu einem noch schlimmeren Affront, denn Edith von Kekesfalva ist gelähmt,  an einen Rollstuhl gefesselt, sie vermag nur mit Krücken mühsam zu gehen. Um seinen Fehler wieder gutzumachen, kommt er nun immer wieder als Gast auf das Schloss und stiftet damit eine heillose Verwirrung, aus der er kein Zurück mehr findet. Edith beginnt ihn leidenschaftlich zu lieben und hofft obendrein ihre Gesundheit wiederzuerlangen. Von ihrem Vater getrieben, willigt Hofmiller, mehr aus Mitleid und aus Schwäche in die Verlobung ein. Er verleugnet jedoch am gleichen Abend seine Braut den Kameraden gegenüber, da er nur Hohn und Spott über seine Bindung an den reichen Krüppel fürchtet. Auf Befehl seines Oberst verschwindet er am nächsten Morgen in eine andere Garnison, wo er - zu spät zum persönlichen Eingreifen - von dem Selbstmord Ediths hört, begangen aus Verzweiflung über seine vermeintliche Untreue. Wie eine Rettung erscheint ihm der Ausbruch des ersten Weltkrieges: "Ich flüchtete in den Krieg, wie ein Verbrecher ins Dunkel. Ich suchte den Tod, aber er nahm mich nicht an."

Stefan Zweigs einziger Roman, erschienen 1938, im Jahr seiner Emigration aus Europa, spiegelt die beiden zentralen Themen des Autors: die "Verwirrung der Gefühle" - so der Titel einer seiner Novellen - und die "Welt von gestern" - so der Titel seiner Autobiographie - die Verstrickung in verborgene Leidenschaften und der gesellschaftliche Zauber des alten Österreich.

Weitere Informationen
Gert Westphal knüpft mit der Inszenierung seiner Hörspielfassung an die Tradition der "filmischen" Hörspielarbeiten an, für die, kurz zuvor, im Jahr seiner Rückkehr nach Europa, ein anderer Emigrant, Max Ophüls, zwei beispielhafte Höhepunkte gesetzt hatte: mit der Inszenierung seiner Hörspielfassung von Goethes "Novelle" und, 1956, Schnitzlers "Berta Garlan".

Erstausgestrahlt vom Südwestfunk – Der Westdeutsche Rundfunk wiederholte die Ausstrahlung einen Tag später am 3. Mai 1961.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestfunk / Westdeutscher Rundfunk / Österreichischer Rundfunk / Schweizer Radio DRS 1961
  • Erstsendung: 02.05.1961 | SWF1 | 20:00 Uhr | 121'52

Veröffentlichungen

  • Kassetten-Edition: Klett Verlag 1989
  • CD-Edition: Der Audio Verlag 2011

Auszeichnungen

  • Karl-Sczuka-Preis 1961

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