Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Joseph Conrad

Der Mann des Vertrauens

Vorlage: Mit den Augen des Westens (Under Western Eyes) (Roman, englisch)
Bearbeitung (Wort): Georg Zivier
Technische Realisierung: Gerhard Dönitz, Christa Baganz

Regie: Hans Lietzau

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Hans LietzauErzähler
    Heinz GieseJohn
    Ernst JacobiHaldin
    Hans ClarinRasumoff
    Siegfried SchürenbergFürst Kusetzow
    Wolfgang SpierPolizeichef
    Jo BeckerMajordomus
    Heinz SpitznerRat Bitkin
    Georg BraunSpelunkenwirt
    Wolfgang ConradiKutscher
    Konrad WagnerMr. Tailor
    Carla-Maria HagenNatascha
    Ruth HausmeisterFrau Haldin
    Berta DrewsThekla
    Rudolf RhombergPjotr Iwanowitsch
    Ursula KriegMme de Sièvre
    Tilly LauensteinSofia Antonowna
    Hans Wilhelm HamacherNikita Nekator
    Karl-Heinz MeienburgTrambahnführer
    Otto Czarski1. Männerstimme
    Paul Paulschmidt2. Männerstimme
    Lothar Mann3. Männerstimme
    Hermann SchindlerEpilogsprecher
    Herbert Hellwig
    Hans Lützow
    Werner Roese
    Georg Tschersich
    Josef Wilhelmi

Leben und Werk Joseph Conrads können nur im Zusammenhang gesehen werden. Viele seiner Romane spielen unter Seeleuten; eigene Erfahrungen, Erlebnisse und Träume haben darin ihren Niederschlag gefunden.Teodor Jozef Konrad Korzenowski, 1857 in der Ukraine geboren, verließ früh seine Heimat und begann als Siebzehnjähriger seine seemännische Laufbahn in Marseille. Zwölf Jahre befuhr er auf englischen Schiffen die Meere des Fernen Ostens. Von seiner letzten Reise brachte er das Manuskript eines Buches mit - Galsworthy, der als Passagier auf seinem Schiff fuhr, war der erste, der es zu Gesicht bekam. Von nun an widmete sich Conrad ganz dem Schreiben.Der Roman "Mit den Augen des Westens", 1912 erschienen, nimmt in seinem Werk eine Sonderstellung ein. In Thema und Stil an Dostojewski erinnernd, führt er in das Rußland des beginnenden 20. Jahrhunderts.Anarchistische und revolutionäre Gruppen beunruhigen das Land. Der Student Rasumoff ist nicht gewillt, sich in solche Umtriebe und Aktionen hineinziehen zu lassen. Seine Examina und die bescheidene Karriere, die er vor sich sieht, gelten ihm mehr als alles, was um ihn herum vorgeht, und wovor er die Augen schließt. Da erscheint Viktor Haldin bei ihm, ein Student wie er, der den Polizeiminister bei einem Attentat getötet hat. Rasumoff ist der einzige, dem er vertraut, und er hofft, sich bei ihm bis zu seiner Flucht verbergen zu können. - Plötzlich sieht Rasumoff seine Pläne, ja sein Leben gefährdet. Verzweifelt und verbissen sucht er nach einem Ausweg - aber seine schlimmsten Befürchtungen vermögen ihm nicht auszumalen, was ihn in Wahrheit erwartet.Milieu und Atmosphäre des damaligen Russland und russischer Emigrantenkreise in der Schweiz, das Treiben des Spitzel und Agenten, die geheimen Wege der Konspiration und der Abwehr, die Verlorenheit des Einzelnen, der in das Getriebe hineingerät - dies alles fügt sich in Joseph Conrads Roman, dem das Hörspiel folgt, zu einem unheimlichen und packenden Bild, das die kommende Katastrophe ahnen läßt. "Undurchsichtig für die Augen des Westens", heißt es am Ende, "bleibt diese Welt der Gewalt."

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • RIAS Berlin
  • Erstsendung: 04.09.1963 | 87'25

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