Originalhörspiel

Autor/Autorin: Karin Ewert

Kuckuck im Bach

Regie: Friedhelm von Petersson

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Klaus MiedelAntoine von Chérie, Dirigent
    Horst BollmannZacharias Zauber, Flötist
    Claudia BrodzinskaJulika, seine Frau
    Manfred GroteKarl Immergrün, 1. Geiger
    Tobias PagelMöhrendonk-Fouquet, Kritiker
    Lilli Schoenborn1. Frau
    Anna Marie Böhme2. Frau
    Heidrun Kussin1. Mädchen
    Gundula Engstner2. Mädchen

Hat Flötist Zacharias Zauber wirklich das "Kuckuck" mitten in das 2. Brandenburgische Konzert von Bach hineingeblasen? Oder denkt sich das der Dirigent, der strenge, nervöse Antoine von Chérie, nur aus, um sich zu jener Heiterkeit durchzuringen, die der wahre Künstler für seine Tätigkeit benötigt? Der Ruf des Kuckucks löst bei dem über die Tücken des Objekts ärgerlichen Angler die Spinnerei aus. Plädoyer wider den tierischen Ernst der Perfektion und für die leichte Heiterkeit als Element nicht nur der Kunst, sondern im Leben schlechthin.

"Tierische Vergewaltigung eines Meisterwerkes. - Zaubers Kuckuck im Bach verletzte Kunstsinn deutscher Musikfreunde auf das Gröblichste. - Schmierfink besudelte Bachwerkverzeichnis 1047.-" So lauten die Stimmen der Kritik nach jenem denkwürdigen Abend, der unter der Stabführung des weltberühmten Dirigenten Antoine von Chérie ein so merkwürdiges und abruptes Ende gefunden hat. Ein Abend, der dem kleinen Soloflötisten Zacharias Zauber den tiefsten Kummer, aber vielleicht auch das höchste Glück seines Bach-geweihten Lebens brachte. Natürlich haben auch jene Leute recht, die betonen, Bach habe einen Kuckuck in seinem 2. Brandenburgischen Konzert niemals vorgesehen. Doch ihre logischen Seelen ahnen ja nichts von der goldenen Gefühlswelt des kleinen Soloflötisten; sie ahnen nichts von Julika, nichts von Gänseblümchenbergen und den Geheimnissen wahrer Liebe. Und würde man es ihnen erklären, wie der Kuckuck in den Bach gekommen ist, sie würden nur staunend nichts verstehen ... (alternativer Pressetext)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Sender Freies Berlin 1964
  • Erstsendung: 29.12.1964 | 33'43

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