Originalhörspiel, Kurzhörspiel
Autor/Autorin:
Ilse Aichinger
Weiße Chrysanthemen
Technische Realisierung: Wilhelm Hagelberg, Gisela Gröning, Susanne Ziege, Anne Domernicht, Kurt Gehrck, Marianne Abegg
Regieassistenz: Jutta Zech, Willy Lamster
Regie: Kraft-Alexander zu Hohenlohe-Oehringen
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Bernhard Minetti General Tilla Durieux Generalin Anna Teluren Blumenfrau
Der alte General ist ungnädig, weil seine Frau die Kohlenbestellung bis zum Stichtag für den teureren Winterpreis verzögert hat. Um so sorgfältiger aber ist sie auf den Stichtag für den Blumenschmuck vorbereitet. Eine Blumenfrau bringt Unmengen weißer Chrysanthemen ins Haus und weist gemeinsam mit der Generalin darauf hin, dass dieser Stichtag nur alle siebzig, achtzig Jahre stattfände. Man solle sich also beeilen, nicht nur die Gräber der Verwandten zu schmücken, sondern auch die eigenen, da für das schönste Grab ein Preis ausgesetzt sei. Wenn sie auch keine Namen nennen darf, so versichert die Blumenfrau doch, in dieser Straße hätten sich schon viele zum Sterben entschlossen. Nun verwirrt der General sie mit der Frage nach der Farbe des Himmels über den Friedhöfen. Auf seine Weissagung, der Himmel werde rot, zerfetzt und kochend sein, antwortet sie, sie wüsste nichts. Das Woher und Wohin der Blumenfrau, der Verführerin zum Tod, bleibt ungeklärt. Der General geht Kohlen bestellen und noch die Tauben auf dem Kirchplatz füttern.
Produktions- und Sendedaten
- Norddeutscher Rundfunk 1960
- Erstsendung: 04.01.1961 | NDR 1 | 9'20