Originalhörspiel

Autor/Autorin: Paul Alverdes

Schimmel will zur See

Komposition: Theo Rossmann
Technische Realisierung: Heidi Lenz, Quast

Regie: Walter Ohm

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Hans ClarinFranz Krüger
    Hans Joachim QuitschorraHein Stigulait
    Manfred Eder1. Zögling
    Nico Rüff2. Zögling
    Horst Raspe3. Zögling
    Willy ReichertHausvater Wilhelmi
    Lina CarstensHausmutter
    Fritz StraßnerJunglehrer Arnold
    Waltraud SalzmannLisa, dessen Frau
    Leo BardischewskiNachtwächter
    Elfie BeyerElsabet
    Fritz Wilm WallenbornOberwachtmeister Schmid
    Alfred MenhartWachtmeister Moll
    Erna GrossmannAlte
    Klaus W. KrauseBauer
    Käthe HaackBäuerin
    Ingeborg HoffmannDiakonissin
    Ernst SchlottOberpfarrer Stölzle
    Karl BurgEin Lastfahrer
    Marile BardischewskiSuse, ein Bauernkind

Schimmel ist, der flachsfarbenen Haare wegen, der Spitzname eines Fischerjungen aus Pommern. Wie ungezählte andere verliert er 1945 Elternhaus und Heimat und findet sich am Ende seiner Irrfahrten als Insasse einer Fürsorgeanstalt. Ein unbändiger Drang, sein Glück - oder was er dafür hält - außerhalb der ihm einstweilen auferlegten Ordnung zu suchen, führt ihn immer wieder zu verzweifelten Ausbruchsversuchen. Von dem Leben auf See hat er eine dunkle Vorstellung, derzufolge er irgendwo an Bord einmal wirklich gebraucht werde, wo es endlich einmal auch auf ihn ankomme. Bei einem seiner Ausbrüche wiederum gestellt, zwingt er den Junglehrer der Anstalt zu einer Nachgiebigkeit, die diesem in der Folge das Amt und das Dach über dem Kopf kostet. Er gelangt dann, abermals schuldig-unschuldig in Not geraten, an den Rand des Verbrechens, kehrt jedoch schließlich in die Anstalt zurück, um das Vertrauen des jungen Lehrers, das dieser in ihn gesetzt hat, wenigstens nachträglich zu rechtfertigen. Das Anliegen des Hörspiels ist weniger die kritische Auseinandersetzung mit den besonderen Problemen der Jugendfürsorge als die Darstellung eines Schicksals, wie es in den Jahren nach dem Zusammenbruch nicht ungewöhnlich war.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk 1955
  • Erstsendung: 26.07.1955 | Bayern 1 | 20:00 Uhr | 69'00

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