Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Isaak Babel

Die Reiterarmee (2. Teil der dreiteiligen Fassung)

Dreiteilige Version des Hörspiels

Vorlage: Die Reiterarmee (Erzählzyklus, russisch)
Übersetzung: Peter Urban
Bearbeitung (Wort): Joachim Staritz
Komposition: Benjamin Rinnert
Dramaturgie: Thomas Fritz
Technische Realisierung: Hans Kölling

Regie: Joachim Staritz

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Efim EtkindLjutow alt
    Cornelius ObonyaLjutow jung
    David HirschGedali
    Annelie LeschkeRevolution
    Günter GrabbertRabbi Motale
    Edwin MarianReb Mordchej
    Heide KippBettlerin
    Wolfgang WinklerTarakanyc
    Tilmann GünterSaska
    Frauke PoolmanMotja

Im Frühsommer 1920 zieht die Kosakenarmee des roten Generals Budjonny-ebenso berühmt für ihre Siege über die Weißen wie für ihr zügelloses Regime und ihre Grausamkeit-nach Galizien, in den heute halb vergessenen Russisch-Polnischen Krieg. Unter ihnen, als Schriftführer in der Agitprop-Abteilung und Korrespondent des "Roten Kavalleristen", ein hochbegabter, sechsundzwanzigjähriger Schriftsteller, ausgerüstet mit einer russischen Identität und dem Namen Kirill Ljutow. In Wahrheit heißt er Isaak Babel, ist Sohn eines Landwirtschaftsmaschinen-Vertreters aus Odessa-und Jude. Ein reichliches Vierteljahr bleibt er bei der 6. Kavallerie-Division. Dann beginnt er zu schreiben, jene kurzen, tagebuchartigen Berichte, lapidare Protokolle und düster-hymnische Prosa-Gedichte zugleich, die nach verschiedenen Zeitschriftenabdrucken 1926 als Erzählzyklus "Die Reiterarmee" erscheinen. Da war General Budjonny-er machte unter Stalin weiter Karriere und starb hochgeehrt 1973-bereits außer sich und bezichtigte Babel der weibischen Verunglimpfung vaterländischer Helden. Unfähig, sich den Schmerzen der Menschen zu verschließen, hatte der unwillkommene Augenzeuge verzweifelt versucht, der Revolution gleichermaßen die Treue zu halten wie der Wahrheit, der Poesie wie der Politik. 1939 wird er auf Grund verleumderischer Anschuldigungen verhaftet und 1940 erschossen. Sein Bericht über das "ungeheuerliche Rußland, unwahrscheinlich wie eine Herde bekleiderter Läuse," schlägt, von heute aus gesehen, den Bogen über dieses ganze Jahrhundert; eine Epoche, in deren leidenschaftlichen und leidvollen Anfängen ihre Qualen, ihr Terror und ihr Zusammenbruch schon zu sehen sind. Genauestens dem Original folgend, enthält der erste Teil dieser Radio-Version die Erzählungen "Die Überschreitung des Zbruc", "Der Chef der Kavalleriereserve", "Pan Apolek", "Gedali", "Meine erste Gans" und "Der Rabbi".

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Mitteldeutscher Rundfunk / DLR Berlin 1999
  • Erstsendedatum nicht bekannt

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