Hörspiel

Autor/Autorin: Paul Pörtner

Hörerspiele

Redaktion: Heinz Hostnig
Regieassistenz: Marianne Meek-Therstappen

Regie: Paul Pörtner, Martin Siems

Hörer spielen in diesem Hörspiel die Hauptrollen. Der Autor beginnt das Spiel, indem er Radio hört und aus dem Programm Sentenzen und Apercus auswählt, die ihn zum Widerspruch reizen oder Anregungen für eine Ausführung im Spiel bieten. Er führt diese provokativen Hörnotizen seinen Mitspielern vor, stimuliert spontane Reaktionen und Rückmeldungen, überprüft das Vorgestellte durch den Bezug zur Erfahrung der Hörer. Aus diesem Feedback zum Gehörten entwickelt der Autor mit den Hörergruppen Szenen, die sich auf ihre alltägliche oder berufliche Situation beziehen. Ohne Vorgabe eines Textes, ohne schauspielerische Darstellung sollen Konflikte zum Austrag kommen, die Hörer betreffen. Da es in erster Linie um soziales Verhalten und das Probehandeln von Veränderungen geht, könnte dieser Versuch als sozio-dramatisch bezeichnet werden. Der Autor setzt hier die Arbeit fort, die er mit Gruppenspielen begann. In der Reihe "Konsumenten als Produzenten" fand beim WDR ein erster Versuch statt, "Hörerspiele" im Hörspielprogramm zu veranstalten. Paul Pörtner, 1925 in Wuppertal geboren, studierte in Köln und war Leiter ei ner jungen Bühne. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Gedichte ("Lebenszeichen", 1956; "Wurzelwerk" 1960), "Literatur-Revolution 1910-1925" (2. Bde., 1960-62), "Experiment-Theater" (1960), Romane wie "Tobias Immergrün" (1963) und "Gestern" (1965), Prosa ("Einkreisung eines dicken Mannes", 1968; "Umrisse", 1969), der Essay "Spontanes Theater" (1973) und Hörspiele wie "Test" (1965), "Treffpunkte" (1967) und "Spiel für sieben" (1974).