Hörspiel
Autor/Autorin:
Wolfgang Weyrauch
Wer fängt an?
Komposition: Enno Dugend
Regie: Ulrich Lauterbach
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Uwe Koschel Würfelspieler A/Gefangenenchor Arnold Richter Würfelspieler B/Gefangenenchor Günther Sauer 1. Sprecher Rolf Beuckert 2. Sprecher/Gefangenenchor Siegfried Nürnberger Friedhofsgärtner/Gefangenenchor Klaus Wennemann Fahrstuhlführer Günter Claasen Trödelhändler/Komiker/Gefangenenchor Maria Steyer Rollschuhläuferin Sylvia Heid Dienstmädchen Walter Flamme Lehrer/Gefangenenchor Peter-Martin Hollmann Börsenbesucher/Gefangenenchor Heinz Stoewer Elektromonteur/Gefangenenchor Lieselotte Bettin Hausfrau/Gefangenenchor Peter Schmitz Chauffeur/Gefangenenchor Erika Riemann Gefangenenchor Thomas Dehn Balljunge/Stimme Ulrich Faulhaber Briefträger Christa Lessing Stimme Mia Heitger Stimme Maria Steyer Stimme Dorothea Anna Hagena Stimme Hannes Granzer Stimme Erich Schaffner Stimme Yves Jansen Stimme Werner Heinrichmoeller Stimme Wolfgang Klotz Stimme Udo Samel Stimme Lenka Koudelak Kind Romano Cunsolo Kind Michael Stein Kind Gerhard Wasnig Kind Lydia Bobek Kind Martin Rochold Kind Niki Fries Kind Jan Fries Kind Katharina Becker Kind Alexander Becker Kind Marion Häußler Kind Christof Reimnitz Kind Nicole Blum Kind Marco Sailer Kind Gian Sailer Kind
Eine Stadt ist mehr als eine Ansammlung von Bauten und Straßen, vor allem ist sie eine Summe menschlicher Schicksale. Sie hält zahlreiche Rollen bereit, in die Menschen zu schlüpfen. Das Hörspiel läßt eine Reihe typischer Großstadtexistenzen Revue passieren. Wie auf einem kleinen Welttheater treten sie auf und ab und kommentieren ihre Situation in aphoristisch verdichteten Statements: der Fahrstuhlführer, das Dienstmädchen, der Börsianer, der Lehrer, die Hausfrau, der Briefträger, der Chauffeur des reichen Chefs, der Friedhofswärter ... Das Brettspiel "Mensch ärgere dich nicht" zieht sich leitmotivisch durch das Hörspiel, Symbol für eine Welt, die von "Glück" redet, wenn es darum geht, die anderen zu verdrängen, um auf ihre Kosten zu gewinnen. Ein Chor von Kindern markiert den Beginn des Lebens, der schleppende Gesang müder Greise sein nahendes Ende.
"Immer wieder habe ich versucht, im Hörspiel, in der Erzählung und im Gedicht, die Stadt als die soziologische Summe dessen zu schildern, was uns alle bestimmt: das Politische und das Individuelle ist darin enthalten. In 'Wer fängt an?' kreuzen sich die verschiedensten Muster des menschlichen Lebens mit denen der Verwörtlichung eines Hörspiels: Personen verschwinden, darüber wird geredet, Gegenstände der Oberen sind, scheinbar, stabil, Chöre von denen, die unten sind, werden hörbar, so auch die Situation einzelner, monologisch vermittelt, wieder andre spielen das harmlose Spiel vom Mensch-ärgere-dich-nicht, als wäre alles harmlos. Aber das ist es ganz und gar nicht, und das eben will das Hörspiel mitteilen: man kann es nicht oft genug tun."
Produktions- und Sendedaten
- Hessischer Rundfunk 1974
- Erstsendung: 12.12.1974 | hr2 | 35'25