Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Isaak E. Babel

Die Reiterarmee (2. Teil der zweiteiligen Fassung)

Hörspiel in zwei Teilen

Vorlage: Die Reiterarmee (Erzählzyklus, russisch)
Übersetzung: Peter Urban
Bearbeitung (Wort): Joachim Staritz
Komposition: Benjamin Rinnert
Dramaturgie: Thomas Fritz
Technische Realisierung: Hans Kölling

Regie: Joachim Staritz

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Efim EtkindLjutow alt
    Cornelius ObonyaLjutow jung
    Uwe ManskeSavickij
    Heide KippBettlerin
    Wolfgang WinklerTarakanyc
    Tilmann GünterSaska
    Frauke PoolmanMotja
    Klaus ManchenChlebnikov
    Susanne BardPavla
    Ursula KarusseitSaska weiblich
    Martin SemmelroggeLevka
    Hans-Joachim HegewaldHerr
    Thomas DehlerSevelev
    Peter W. BachmannVinogradov
    Stefan KaminskiGilumov
    Günter ZschäckelVorobjev
    Wolfgang JakobAkinfiev
    Jakob KöhnElia

Um sich, wie Gorki es ihm geraten hatte, im Leben umzusehen, zog der junge Schriftsteller Isaak Babel mit der im Bürgerkrieg berühmt gewordenen roten Reiterarmee des Generals Budjonny in den Russisch-Polnischen Krieg: der hochkultivierte Jude aus Odessa, versteckt in den Russen Kirill Ljutow. So wurde er Zeuge, wie das alte Galizien, das traditionelle jüdisch besiedelte Gebiet an der Peripherie Rußlands, doppelt verwüstet wurde: durch die Pogrome der Polen und durch seine eigenen Leute, Budjonnys vor kaum etwas zurückschreckende Soldateska. Am 13. August 1920 zog Babel in einem Brief Bilanz: "Ich habe hier zwei Wochen der Verzweiflung erlebt, die kam von der furchtbaren Grausamkeit, die hier keinen Augenblick lang aussetzt, und davon, daß ich begriffen habe, wie untauglich ich für das Werk der Zerstörung bin, wie schwer es mir fällt, mich vom Alten loszureißen, von dem, was vielleicht schlecht war, für mich aber nach Poesie gerochen hat, wie der Bienenstock nach Honig, gehe ich jetzt weg, was soll sein - die einen werden die Revolution machen, und ich werde, werde das besingen, was sich abseits befindet, das, was tiefer sitzt, ich habe gespürt, daß ich das können werde, dafür wird Zeit sein und auch Raum." - Und so endet der Erzählzyklus "Die Reiterarmee" mit einem Nachruf, der seinesgleichen sucht, mit dem Nachruf auf den Sohn des Rabbi Motale: "Er starb, noch vor Rovno. Er starb, der letzte Prinz, inmitten von Gedichten, Phylakterien und Fußlappen. Wir beerdigten ihn auf einer gottverlassenen Bahnstation. Und ich-der ich in meinem alten Körper kaum die Stürme meiner Phantasie zu bändigen vermag-ich nahm ihn auf, den letzten Seufzer meines Bruders." Der Zweite Teil der Radio-Adaption enthält die Erzählungen "Saska Christus", "Prisceba", "Geschichte eines Pferdes", "Fortsetzung der Geschichte eines Pferdes", "Die Witwe", "Nach dem Gefecht" und "Der Sohn des Rabbi".

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Mitteldeutscher Rundfunk / Deutschlandradio 1999
  • Erstsendung: 09.03.1999 | MDR KULTUR | 22:30 Uhr | 83'24

Auszeichnungen

  • Deutscher Hörbuchpreis 2003 Bestes Hörbuch
  • hr2-Hörbuchbestenliste Mai 2002 (3. Platz)

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