Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Marieluise Fleisser

Pioniere in Ingolstadt

Vorlage: Pioniere in Ingolstadt (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Karlheinz Braun
Technische Realisierung: Heinz Sommerfeld, Dagmar Schlandt
Regieassistenz: Alexander Malachovsky

Regie: Hans Breinlinger

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Christa BerndlAlma
    Rosemarie SeehoferBertha
    Gustl BayrhammerUnertl
    Michael LenzFabian Unertl
    Maxl GrafZeck
    Gerd AnthoffBiebrich
    Bruno GanzKorl Lettner
    Hans ZanderMünsterer
    Karl RenarRoßkopf
    Herbert Stass1. Feldwebel
    Martin Lüttge2. Feldwebel
    Bum KrügerEin Fotograf

Das Theaterstück, das im März 1928 in der Dresdener Komödie zur Uraufführung und 13 Monate später in Berlin herauskam, ist mit der Aura des Skandalösen in die Theatergeschichte eingegangen, obwohl außer den Besuchern der kurzen Vorstellungsreihe, die es erlebte, nur wenige in den nächsten vierzig Jahren seinen Text kennenlernten. Es wurde nie gedruckt und nur ein Manuskript hatte sich außer dem eigenen der Autorin über die bewegten Zeiten gerettet. »Prachtvoll bleibt es. Wertvoll bleibt sie.« schrieb der gefürchtete Alfred Kerr über die Berliner Premiere der »Pioniere in Ingolstadt« und über Marieluise Fleisser, die weithin unbekannt geblieben war, obwohl schon 1926 die Junge Bühne in Berlin ihr erstes Stück (»Fegefeuer in Ingolstadt«) nach Bronnens und Brechts Erstlingswerken uraufgeführt hatte. Herbert Ihering, der andere Star der Berliner Kritik, hatte damals geschrieben; »Marieluise Fleisser bannt ihre Heimat dramatisch in einer Fülle von intuitiv geschauten Figuren. Eine Atmosphäre, allein erzeugt durch die Menschen, ein Milieu, allein sichtbar an der Farbe der Personen - gleichzeitig tragisch und humoristisch, erdig und phantastisch ...« und er ergänzte sich nun mit dem gewichtigen Satz, daß die Autorin »ein schwerblütiges, wertvolles Talent« sei. Ein hoher Polizeibeamter freilich nahm öffentlich Anstoß; »Ich war auch in Ingolstadt, allerdings als Offizier, aber ich habe nichts von diesen Zuständen bemerkt« — und schon in der zweiten Vorstellung waren einige Szenen gestrichen. »Dahin ist es also gekommen; was 1928 in Dresden unbeanstandet aufgeführt werden konnte, darf 1929 in Berlin nicht durchgehen. Das ist die Entwicklung eines Jahres«, bemerkte Ihering bitter und deutete an, daß man wohl »Konflikte mit der Reichswehr befürchtete«. Doch »das Stück hat keine Tendenz. Gegen das Militär fällt kein Wort … Pioniere kommen nach Ingolstadt, um eine Brücke über das Altwasser zu bauen. Sie bringen Unordnung unter Bürger und Dienstmädchen. Kori, der Pionier, Fabian, der Einsässige, Berta, das Dienstmädchen Alma, das wechselt, das krakeelt, das liebelt, das quält sich, das trennt sich. Die Brücke ist fertig. Die Pioniere ziehen ab, und übrig bleiben nur photographische Gruppenaufnahmen«. 1968 legte die Dichterin […] eine Neufassung ihrer viel zitierten, aber so gut wie verschollenen Komödie vor. 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Bayerischer Rundfunk / Sender Freies Berlin 1969
  • Erstsendung: 12.01.1970 | Bayern 1 | 81'20

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