Hörspiel
Autor/Autorin:
Bernd Grashoff
Gittl
Nach einer Idee von Rudolf Lubowski
Regie: Hermann Wenninger
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Heidemarie Hatheyer Gittl Perl Jörg Schleicher David Perl Ernst Jacobi Ludwig, ihr Sohn Günter Ungeheuer David Sulzberger Hans Caninenberg Der präsident Lola Müthel Die präsidentin Wolfgang Reichmann Feldwebe, Ludwig Schönwälder Friedrich Maurer Dr. Mandel Hannelore Elsner Siegrid Elisabth Orth Sprecherin Claudia Bethge Gertrud Sorge Marlies Schoenau Toni Treutler Leo Bardischewski Bernd Holger Bonsels Heini Göbel Willi Krüger Eberhard Mondry Horst Sachtleben Christian u.a. Wolff
Der Tag der Befreiung 1945 beschert der betagten Jüdin Gittl Perl eine Erkenntnis, die bitterer ist als alle schrecklichen Erfahrungen ihres Lebens. Als sie vor vielen Jahren ihre Familie bei einem Pogrom in Polen verlor, glaubte sie, Deutschland sei ein Land der Gerechtigkeit, das gelobte Land der Verheißung ihres Volkes. So macht sie sich nach dort auf den Weg, von dem Wunsch erfüllt, das einzige Kind, das ihr geblieben war, ohne Vorbehalte zu einem Deutschen zu erziehen, damit es ihm im Leben besser ergehe als seinen Vorfahren. Daß sie den Sohn für ein deutsches Kind ausgab, entfremdete sie hoffnungslos ihren jüdischen Leidensgenossen; er selbst aber wurde gerade dadurch in die Katastrophe geführt, als eine unselige Epoche Liebe in Haß und Unschuld in Schuld verwandeln konnte.
Produktions- und Sendedaten
- Bayerischer Rundfunk / Westdeutscher Rundfunk 1967
- Erstsendung: 11.04.1967 | Bayern 1 | 92'00