Ars acustica

Autor/Autorin: Alfred Jarry

Bürger Ubu

übersetzt aus dem Französischen

Übersetzung: Marlis Pörtner, Paul Pörtner

Regie: Paul Pörtner

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Pit KrügerVater Ubu und sein Gewissen
    Maja StolleMutter Ubu und ihr Liebhaber Memmon
    Norbert SchwientekErster Rüpel Schreidanpo/Kapitän/Scytotomilie
    Alfred PfeifferZweiter Rüpel Matschtropf/Dr. Ofen/Achras
    Ulrich KuhlmannDritter Rüpel Vierohn/Bürgenstock/Diener

Der Autor erfand das Monstrum UBU, mit dem er sich selbst identifizierte. Es wird als Verkörperung des Bürgers und des Bürgerwürgers gedeutet in "Ubu Cocu" (1'91). Die Ungeheuerlichkeiten, die in seinem Namen begangen wurden, schienen seinerzeit jeder Realität zu spotten. Inzwischen sind die längst übertroffen von einer Politik, die sich immer noch weitgehend als zivilisiert, d.h. bürgerlich versteht. Was bei Vater Ubu direkt zynisch und unverhohlen brutal ausgeführt wird - Foltern und Morden im Namen der "Pfuinanz" sowie eine allsonntägliche öffentliche Enthirnung -, bietet Muster an für Taktiken der geheimen und offenen Unterdrückung. Die Monstrosität der Hauptfigur wird durch eine elektronische Stimm-Maske vermittelt. Auch die drei Exekutoren Ubus werden als Robotergarde "vocoderisiert", d.h. mit synthetischen Stimmen ausgestattet. Die Handlung wird von Songs begleitet, die dem Schrecken Spaß abgewinnen und das Grauen zum Jahrmarktsvergnügen wenden. "Paraphysische" Erfindungen des Vater Ubu: die Schweiß-Pumpe, das Kneifschwein und die Gehirnzermantschmaschine werden akustisch montiert und dienen de n Bürgern zum Sonntagsvergnügen.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk 1977
  • Erstsendung: 06.11.1977 | NDR 3 | 61'35

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