Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Stefan Heym

Die Geschichte von Zwerg Casimir und der Prinzessin Sismonda

Vorlage: Die Geschichte von Zwerg Casimir und der Prinzessin Sismonda (Märchen)

Regie: Fritz Schröder-Jahn

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Heiner SchmidtErzähler
    Horst Michael NeutzeZwerg Casimir
    Rosel SchäferPrinzessin Sismonda
    Albert JohannesKönig Mondamin
    Horst BeckFitzli
    Joachim WolffPutzli
    S. O. WagnerÄltester Zwerg
    Sylvia Dudek1. Prinzessin
    Eva Gelb2. Prinzessin
    Inge Groll3. Prinzessin

Das Märchen, das der [...] Autor für den Norddeutschen Rundfunk bearbeitete, erschien 1966 in der DDR und enthält mehrere, dem Publikum der Bundesrepublik auf Grund seiner Hörweise und der anderen politischen Umgebung kaum verständliche Anspielungen auf die politische Situation seiner Entstehungszeit. Gleichwohl gewann Heym aus der Interpretation - und nicht selten Umkehrung - ursprünglicher Märchenmotive eine mehrfach deutbare, parabelähnliche Geschichte.

Das "Personal", Zwerg, König und Prinzessin, entstammt zwar dem Volksmärchen, aber der Zwerg ist nicht der dienende Erdgeist, sondern einer von den "kleinen" Leuten, der "höher hinaus" will. Die Prinzessin, die er hei raten möchte, ist nicht jung und schön, sondern in erster Linie geld- und goldgierig. Sie braucht den Besitz, um das Prinzessinnen-Image von der unvergänglichen Schönheit (= Macht) aufrechterhalten zu können,. Der König, keineswegs mehr allmächtig, ist gerade abgesetzt worden von zwei Großwesirene Am Ende des Spiels regiert er wieder! Die Usurpatoren, passionierte Falschspieler, haben sich schließlich gegenseitig umgebracht Der Zwerg Casimir muß eine drei(!)teilige "Prüfung" bestehen Für die Prinzessin steht jedoch von vornherein fest, daß er durchfällt, wurde doch auch die Prüfung nicht von einer numinosen Instanz verfügt, sondern von der Besitzgier der Prinzessin diktiert. Nicht ein "Wunder'" bringt die Lösung und Wende dieses Märchens, sondern die plötzliche Erkenntnis des wahren Sachverhalts, und mit Casimir nimmt es ein böses Ende.

Im Gegensatz zum Volksmärchen spielt hier die Zeit, erkennbar an der Veränderung und Vergänglichkeit der Figuren, eine entscheidende Rolle, und wohl nicht umsonst hat der Autor sein Märchen "Die G e s c h i c h te vom Zwerg Casimir und der Prinzessin Sismonda" genannt. 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk 1972
  • Erstsendung: 08.11.1972 | NDR 1 | 43'00

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