Originalhörspiel

Reihentitel: Suchtgefahren
Reihenuntertitel: 3. Folge der Reihe

Autor/Autorin: Rolf Defrank

Mein Fall liegt anders

Technische Realisierung: Heinz Klein, Christiane Preckel
Regieassistenz: Christoph Pragua

Regie: Manfred Brückner

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Horst Michael NeutzeKlaus Altmann
    Sigrun HöhlerMarianne Altmann
    Fritz StavenhagenDr. Festmann
    Werner RundshagenDr. Schulz
    Matthias PonnierDr. Kellner
    Harald MeisterHerbert
    Heinz SchachtDr. Wasen
    Ingrid LammerdingSachbearbeiterin
    Sabine PostelMonika
    Christian KorpMitarbeiter
    Josef MeinertzhagenDr. Burger
    Elisabeth SchiffbauerSchwester
    Christiane Sturm1. Angehöriger
    Elsbeth Heurich2. Angehörige
    Ingeborg Schlegel3. Angehörige
    Heinrich Fendel1. Angehöriger
    Gerhard Becker2. Angehöriger
    Michael Thiele3. Angehöriger
    Hansjoachim KrietschAlfred
    Dierk HardebeckLKW-Fahrer
    Christine SchererZigarettenfrau
    Josef QuadfliegVerkäufer
    Manfred BrücknerBusfahrer
    Cindy Freer
    Margret Militzer
    Monika Baum

Klaus Altmann ist Alkoholiker. In einem szenisch gebrochenen Dialog ohne direktes Gegenüber erzählt er rückblickend von seinen Erfahrungen, beschreibt die Stationen auf dem Weg zur Sucht. Der Übergang vom sogenannten normalen Trinker zur Abhängigkeit ist auch bei ihm gleitend gewesen; er hat ihn nicht bemerkt, beziehungsweise auch nicht bemerken wollen und sich mit der Selbstverlogenheit des akuten Alkoholikers immer wieder seine Normalität eingeredet. Selbst als die Symptome am Arbeitsplatz nicht mehr zu verbergen sind, als er mehrere Male peinlich aus der Rolle fällt und ihm ein Arzt Alkoholabhängigkeit diagnostiziert, behauptet er immer noch: "Mein Fall liegt anders!" Er behauptet es, bis es beinahe zu spät ist, bis die Sucht ihn in die kaum noch vermeidbare Katastrophe zieht.

Defranks nach genauen recherchen geschriebene Fallstudie des Klaus Altmann beschreibt das mögliche Schicksal eines jeden Einzelnen der 1,8 Millionen alkoholkranker Menschen in der Bundesrepublik. Der Autor zeigt jedoch nicht nur die unerbittliche Konsequenz einer "Säuferkarriere", seinem Hörspiel integriert ist das Aufweisen der Möglichkeit, die Sucht zu überwinden. Diesem seinem Anliegen entspricht auch die persönliche Stellungnahme zum Stück: "5,6 Milliarden kassiert der STaat an Steuergeldern für alkoholische Getränke, von denen erhält die Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren, um zu helfen, um aufzuklären, 900.000 DM. Das sind 0,16%, Freunde! So sieht das aus! Wir sind nicht das einzige Land, bei unseren Nachbarn ist es nicht viel anders. Umweltproblem Nummer Eins: Alkoholismus! Keine Frage. Was würden die Umweltschützer sagen, wenn in einem einzigen Bundesland tausend Menschen durch Reaktorunfälle ums Leben kämen? Sind die tausend Alkoholtoten nichts?" (Historischer Pressetext)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk / Sender Freies Berlin 1980
  • Erstsendung: 23.09.1980 | WDR 2 | 58'43

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?