Originalhörspiel

Autor/Autorin: Wilfried Schilling

Der Mann, der drei Schuhe trug

Radiogroteske mit Musik

Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Ludwig Groß

Regie: Bernd Lau

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Michael ThomasAnsager
    Ernst Friedrich Lichtenecker1. Sprecher
    Klaus Löwitsch2. Sprecher
    Gertraud HeiseSprecherin
    Siegfried WischnewskiOberkommissar
    Gerd AndresenKommissar
    Horst Michael NeutzePolizist
    Doris LinserFrau
    Pit KleinReporter
    Friedrich von BülowArzt
    Bernd LauRotkreuzler
    Arturo MöllerFreund

In einem Cafe explodiert eine Bombe; die Explosion fordert Menschenleben. Bei der Suche nach dem Attentäter überprüft die Polizei, "einschlägige" Kreise, darunter auch einen Mann, der als Anarchist gilt. Der Mann wird aufs Präsidium bestellt, verhört, festgehalten. Dann, zwei Tage später ist er tot, er stürzte aus einem Fenster des Polizeipräsidiums. Ein Reporter - Zeuge des Fenstersturzes - sieht oben einen Polizisten mit einem Schuh in der Hand. Der Polizist sagt später aus, er habe den Mann am Selbstmord hindern wollen und dabei nur noch den Schuh zu fassen bekommen. Doch der Leichnam hat zwei Schuhe an.

Wilfried Schilling, der sich in seinem Hörspiel auf den "Fall Pinelli" in Mailand bezieht, interessiert vor allem die Groteske, die in dem Fall steckt. Er benutzt rhythmisch gebundene Reden, Songs, Zwischenmusiken und szenische Einschübe, die den Fall episch verfremden und zugleich dessen "schreckliche und lächerliche" Momente verdeutlichen. "Nicht eine Laune der Natur gilt uns als grotesk, sondern solche Entstellung, die das Schreckliche und Lächerliche auf die Spitze, zum unerträglichen Widerspruch treibt: die produzierte Entstellung des Menschen, die von Menschen verübte Unmenschlichkeit."

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Südwestfunk / Hessischer Rundfunk 1973
  • Erstsendung: 13.12.1973 | SWF2 | 40'20

Haben Sie Anregungen oder Ergänzungen zu diesem Eintrag?