Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Imre Kertesz

Roman eines Schicksallosen

Vorlage: Roman eines Schicksallosen (Roman, ungarisch)
Übersetzung: Christina Viragh
Bearbeitung (Wort): Valerie Stiegele
Redaktion: Sibylle Becker-Grüll
Technische Realisierung: Peter Kainz
Regieassistenz: Sabine Stein

Regie: Ulrich Gerhardt

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Jens HarzerErzähler (jung)
    Rudolf WesselyErzähler (alt)

Imre Kertész erzählt die Geschichte eines Budapester Jungen, der 1944 aus einem Autobus geholt und nach Auschwitz verschleppt wurde - eine Geschichte, die auch seine eigene ist. Was aber macht Kertész' Beschreibung so außergewöhnlich? Sie ist ein Bericht über den Holocaust aus der Perspektive eines erstaunten Kindes, das jedes schreckliche Detail im Konzentrationslager registriert, ohne zu bewerten oder gar zu rebellieren. Diese verstörende Diskrepanz zwischen dem Ton und dem Inhalt des Berichts war durchaus beabsichtigt. Kertész, der an diesem ersten Teil einer Trilogie mehr als 12 Jahre gearbeitet hat, erläutert hierzu: "Ich vertraue darauf, dass die Moral des Lesers durch die scheinbar unmoralischen kalten Zeilen des Buches verletzt wird. Dass er sich darüber empört, dass sich der Ich-Erzähler eben nicht empört, sondern scheinbar alles klaglos hinnimmt."

Weitere Informationen
Imre Kertész, geboren 1929 in Budapest, wurde 1944 nach Auschwitz deportiert und 1945 in Buchenwald befreit. Seit 1953 arbeitet er als freier Autor. Sein Werk wurde mehrfach ausgezeichnet.

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Norddeutscher Rundfunk 2000
  • Erstsendung: 19.11.2000 | NDR 4 | 21:05 Uhr | 84'31

Rezensionen (Auswahl)

  • Torsten Körner: In: Funk-Korrespondenz. 48. Jahrgang. Nr. 47. 24.11.2000. S. 36.

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