Hörspielbearbeitung

Autor/Autorin: Werner Schwab

Volksvernichtung oder Meine Leber ist sinnlos

Vorlage: Volksvernichtung (Theaterstück)
Bearbeitung (Wort): Wolfgang Stahl
Technische Realisierung: Ilse Sieweke, Matthias Fischenich
Regieassistenz: Silke Hildebrandt

Regie: Annette Kurth

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Louise MartiniFrau Grollfeuer
    Nicole HeestersFrau Wurm
    Jens WawrczeckHerrmann Wurm
    Almut ZilcherFrau Kovacic
    Hermann LauseHerr Kovacic
    Marina GalicDesiree Kovacic
    Bettina EngelhardtBianca Kovacic

"Die sind ja immer in so einer Dämmerung, diese Landschaften, und geben mir keine Ruhe, wenn nicht ein lustiges Auge eine Freundlichkeit auf die Natur hinaufküsst." Kein gnädiges Auge küsst Hermann Wurm in seiner verzweifelten Welt. Der klumpfüßige Mann begreift sich als Kunstmaler. Seine Mutter sieht ihn als Irrtum der Evolution. Zusammengepfercht in ihren Verstelltheiten bereiten sie sich die Hölle. Der Kessel um die Verfluchten schließt sich mit dem Eingreifen der Nachbarfamilie Kovacic, deren klischierte Familienidylle klebt wie ein Fliegenfänger. Die Todesurteile spricht schließlich über alle die gebildete Professorenwitwe Grollfeuer, während sich bei ihrem Geburtstagsessen das Widerliche zur Potenz aufschwingt. Mit Orkanstärke und Berserkergewalt bannt die Sprache von Werner Schwab und lässt trotz aller Kunsthaftigkeit nie eine Chance, das Geschilderte für Utopie zu halten.

Weitere Informationen
Werner Schwab (1958-1994) hatte zunächst Bildhauerei an der Akademie in Wien studiert. Vor seinem brachialen Eingreifen in die deutschsprachige Bühnenszene sei er nur ein einziges Mal im Theater gewesen, behauptete er selbst, und zwar zur Pause. Immer auch umstritten wegen seiner mildelosen Verätzungen in unverwechselbarer Kunstsprache, war er schon vor seinem frühen Tod zum Maßstab geworden. Allein im Jahr 1992 zeigten mehr als 40 Theaterhäuser die "Volksvernichtung".

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 2002
  • Erstsendung: 24.04.2002 | 22:00 Uhr | 77'17

Rezensionen (Auswahl)

  • Frank Olbert: In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 25.04.2002. S. 54.
  • Jochen Meißner: In: Funk-Korrespondenz. 50. Jahrgang. Nr. 19. 10.05.2002. S. 35.

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