Hörspiel

Reihentitel: Beckett. Radio. Kunst.

Autor/Autorin: Samuel Beckett

Warten auf Godot

Inszenierung von Samuel Beckett im Berliner Schillertheater 1975

Kommentar: Rainer Höynck
Technische Realisierung: Michael Redlich, Rainer Czekalski, Gabriele Nehls
Regieassistenz: Walter D. Asmus

Regie: Ulrich Gerhardt

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
    Horst BollmannEstragon
    Stefan WiggerWladimir
    Klaus HermLucky
    Carl RaddatzPozzo
    Torsten SenseEin Junge

Die Aufnahme dokumentiert in einer Kunstkopf-Produktion Samuel Becketts eigene Inszenierung, die am 8. März 1975 Premiere hatte. Das Stück, das 1953 in Paris uraufgeführt worden war, begründete Becketts Weltruhm. Die Funktion des Dialogs scheint einzig die zu sein, das Warten zu registrieren und die Langweile erträglich zu machen. In den mal banal realistischen, mal burlesken oder von Tiefsinn und Ironie jäh durchblitzten Wechselreden der vier Hauptpersonen wird kein Ausweg aus der problematischen Situation des Wartenden gefunden. Das Denken geschieht um seiner selbst willen. Es ist Spiel und Kunst und als solches Ort möglicher Freiheit. "In der ungeheuren Verwirrung ist eines klar: Wir warten auf Godot."

Weitere Informationen
Samuel Barcley Beckett (13.04.1906-22.12.1989 Paris) studierte Französisch, Italienisch und neuere Literatur am Trinity College (Dublin). 1927-1930 war er Englisch-Lektor in Paris, gehörte dort dem Kreis um James Joyce an. 1932 kurze Deutschlandreise, dann wieder Paris, Dublin, London. 1936 - April 1937 erneut in Deutschland, anschließend Umzug nach Paris, wo er mit kurzen Unterbrechungen bis zu seinem Tod lebte. Während des Krieges Kurierdienste für die Résistance, Landarbeiter in Südfrankreich, Dolmetscher in einem irischen Lazarett in der Normandie. Becketts literarischer Weg begann bereits 1929 mit Veröffentlichungen in der Zeitschrift "Transition", es folgten Essays, Monographien, Erzählungen, Romane, Lyrik, Theaterstücke, Hör- und Fernsehspiele. Beckett schrieb zunächst Englisch und übersetzte dann selbst ins Französische, später verweigerte er sich ("um mich noch ärmer zu machen") seiner Muttersprache und schrieb seine Werke in Französisch, bevor er sie ins Englische übertrug. Berühmt wurde er mit "Warten auf Godot" (1949). Zahlreiche Ehrungen, u.a. Médaille de la Résistance (1945), Nobelpreis (1969), Großer Theaterpreis der Autoren- und Komponistengesellschaft SACD in Frankreich (1984). Hörspiele: "All that Fall" (1956), "Embers" (1959 mit dem Prix Italia ausgezeichnet), "Words and Music" (1962), "Cascando" (1963), "Pochade Radiophonique" (1960).

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • RIAS Berlin 1976
  • Erstsendung: 30.08.1976 | RIAS 2 | 118'40

Veröffentlichungen

  • CD-Edition: Deutsche Grammophon / Universal

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